Der Schlachtschweinemarkt ist derzeit wie das Wetter: durchwachsen. Auf Lichtblicke folgen immer wieder Dämpfer. Das Lebendangebot liegt mit wöchentlich rund 900000 Schweinen in etwa auf Vorjahresniveau und kann problemlos vermarktet werden. Die Erzeuger konnten deshalb höhere Preise von 1,54 € pro kg SG durchsetzen. Euphorie macht sich unter Mästern allerdings nicht breit. „Wir brauchen bei den aktuellen Futterkosten eigentlich 1,70 bis 1,80 €/kg“, erklärt ein Schweinehalter. Danach sieht es zumindest kurzfristig nicht aus. In der Tat fehlen der Fleischnachfrage bisher noch die klaren Impulse:
- Die Corona-Maßnahmen werden nur sehr zögerlich gelockert. Ein bisschen Außengastronomie in Norddeutschland bringt noch keinen Schwung.
- Großveranstaltungen und Familienfeste sind auch 2021 größtenteils abgesagt, und das dämpft die Fleischnachfrage.
- Das Wetter spielt überhaupt nicht mit. „Bei 14 Grad und ständigen Schauern macht das Grillen einfach keinen Spaß“, bringt es ein Marktteilnehmer auf den Punkt.
Klar ist aber auch: Die Stimmung kann sich gerade am Schweinemarkt schnell drehen. Die Tatsache, dass Erzeuger zuletzt gegen den Willen der roten Seite höhere Preise durchsetzen konnten, stimmt zuversichtlich. „Offenbar sind die Läger doch nicht so voll, wie oft behauptet wird“, berichtet ein Marktkenner. Wenn in den kommenden Wochen mehr und mehr Restaurants öffnen werden und nicht nur in Deutschland die leeren Kühlhäuser gefüllt werden müssen, dürften Nachfrage und Preise steigen.