Die Lage am Schweinemarkt entspannt sich schneller als erwartet. Noch sind zwar nicht alle Überhänge abgebaut, die durch den Ausfall des größten Tönnies-Schlachthofs entstanden sind. Doch der Betrieb in Rheda-Wiedenbrück schlachtet wieder 70% der normalen Stückzahlen. Das entlastet den Lebendmarkt spürbar. Glücklicherweise ist auch das Gesamtangebot an Schweinen derzeit nicht zu üppig. Brancheninsider schätzen, dass sich der Markt in der zweiten Augusthälfte wieder vollständig ausgleicht. Auch die weiteren Aussichten sind freundlich:
- Die Fleischnachfrage bekommt durch das Grillwetter Impulse, sodass die Teilstückpreise wieder anziehen.
- Die Ferienzeit ist in einigen Bundesländern bereits beendet. Normalerweise steigt dadurch die Nachfrage nach Schweinefleisch.
„Ich halte einen Anstieg der Notierungen um 10 Cent je kg bis September für möglich“, erklärt ein Branchenkenner zuversichtlich. Sicher sei das freilich nicht, meint er.
Sorgen bereitet vielen Beobachtern nach wie vor die Corona-Pandemie und ihre Folgen. In der Tat ist das Außer-Haus-Geschäft weit von normalen Umsätzen entfernt. Und in einigen EU-Ländern werden Lockerungen der Auflagen wieder zurückgenommen. Diese Unsicherheit lähme die Fleischnachfrage, erklärt ein Händler.