Da half auch das übliche Jammern nichts. Die Schlachter mussten zuletzt ihre Offerten für Jungbullen aufbessern. Denn die Nachfrage war zumindest stetig und traf auf ein überschaubares Angebot. Das dürfte so bleiben.
Bis Anfang Oktober wurden zu den amtlichen Notierungen bei uns in diesem Jahr knapp unter 740000 Jungbullenschlachtungen gemeldet. Das waren rund drei Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Und ich glaube auch nicht, dass der Abstand noch kleiner wird“, sagt ein Branchenkenner. Mäster haben in der Tat keine Tiere zurückgehalten, die jetzt plötzlich auf den Markt drängen könnten. Zudem deckelt regional die enge Grundfuttersituation einiger Betriebe deren Mastintensität. Außerdem tritt die Bullenmast ohnehin auf der Stelle. Das gilt auch für andere EU-Staaten.
Die Nachfrage dürfte hingegen in den kommenden Wochen steigen. Denn bei sinkenden Außentemperaturen nimmt der Rindfleischverzehr bei uns zu. Das belebt das Thekengeschäft und den Absatz von Verarbeitungsprodukten. Zudem beginnen spätestens im November die Schlachtungen für das Weihnachtsgeschäft 2018.
Das könnte auch den Notierungen für weibliche Schlachtrinder zumindest zeitweilig wieder Auftrieb geben. Diese haben Mitte Oktober einen Dämpfer bekommen. Die Nachfrage verlief zwar stetig, die Anlieferungen nahmen allerdings saisonbedingt zu. Der Weideabtrieb ist am Markt nicht mehr so deutlich zu spüren wie früher. „Aber in Süddeutschland haben die Schlachtzahlen in diesem Jahr schon einen deutlichen Sprung nach oben gemacht“, berichtet ein bayerischer Marktbeobachter.