Seien wir ehrlich! Die im Mercosur-Abkommen vereinbarten zollbegünstigten Mengen werden den EU-Markt nicht überschwemmen. Die Gesamtimporte werden durch die neuen Kontingente kaum steigen – abgesehen von Ethanol. Die quotierten Einfuhren aus Südamerika kommen durch Zollsenkungen jedoch günstiger ins Land. Das Abkommen bietet aber kein Futter für Untergangsszenarien.
Kritisieren kann man das neue Freihandelsabkommen aber aus einem anderen Grund: Auch wenn es nur kleine Mengen sind, die künftig in die Gemeinschaft kommen, ist deren Herstellung kaum mit europäischen Standards zu vergleichen. Und die EU-Kommission hat bisher wenig effiziente Mittel, um hier „Waffengleichheit“ zu schaffen.
Im Gegenteil, die heimische Landwirtschaft wird gleichzeitig mit Auflagen und Bürokratie aus Brüssel überfrachtet. Das ist die Doppelmoral politischen Handelns.Heribert Breker