Mit prognostizierten 5,5 Mio. t Raps dürfte Australien 2023/24 eine deutlich kleinere Ernte der schwarzen Ölsaat einfahren. Ausschlaggebend sind eine Einschränkung der Anbaufläche sowie ungünstige Vegetationsbedingungen in den wichtigsten Anbaugebieten, die zu deutlich niedrigeren Erträgen führen.
Das australische Landwirtschaftsministerium Abares hat in seinem vierteljährigen Bericht seine Schätzung zur Rapsernte zwar nach oben korrigiert. Mit 5,5 Mio. t liegt die Schätzung 0,3 Mio. t über der September-Prognose. Im Vergleich zu den realen Zahlen des Vorjahres fällt die australische Rapsmenge aber rund ein Drittel kleiner aus.
Eine Ursache ist, dass die Rapsfläche mit 3,5 Mio. ha um rund 10 % eingeschränkt wurde. Ausschlaggebend für die deutlich geringere Rapsperzeugung sind allerdings die geringeren Erträge. Der durchschnittliche Ertrag dürfte sich wohl bei knapp 16 dt/ha einpendeln. Das wären rund 26 % weniger als in der Saison zuvor.
El Nino: Zu wenig Regen in Down Under
Grund für die deutlich geringeren Erträge sind vor allem die unzureichenden Niederschläge im australischen Winter und Frühjahr in weiten Teilen des Landes. Bereits die Aussaatbedingungen waren aufgrund trockener Böden alles andere als optimal. Die ungünstigen Vegetationsbedingungen sind auch auf den El-Niño Effekt und den positiven Dipol des Indischen Ozeans in Verbindung mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen zurückzuführen.
Weniger Raps für den Export
Mit der deutlich niedrigen Ernte schrumpft auch das Exportpotenzial Australiens. Vergangene Saison wurden fast 6,7 Mio. t Raps exportiert. Für dieses Jahr rechnet ABARES immerhin noch mit knapp 4,2 Mio. t Raps. Damit steht weniger Raps aus Australien zum Export nach Europa zur Verfügung. Die Ukraine, Australien und Kanada sind mit Abstand die wichtigsten Lieferanten für deutsche Rapsmühlen außerhalb von Europa.