Der spannenden Frage, wie es an den Bio-Getreide-Märkten weiter geht, widmet sich auf der 3. Detmolder Getreidetagung am 13.und 14. November u.a. Berthold Dreher von der Ölmühle Oberschwaben. Dreher sieht derzeit keinen weiteren Abwärtstrend. Mittlerweile sei man auf der Talsohle angekommen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass der Markt sei schon immer volatil gewesen sei.
Dreher sieht die derzeitigen Preise im deutschen Biomarkt dabei im folgenden Bereich.
- Öko Weizen: 35 €/dt für Erzeuger ex Hof
- Öko Dinkel: 48 €
- Öko Roggen: 20 €
- Öko-Hafer: 33 €
Als Händler für Agrarrohstoffe blickt der Händler auch über die Grenzen. Hier sei Deutschland von der Ökoselbstversorgung noch weit entfernt, auch künftig seien Importe wichtig. Derzeit wäre z.B. Hafer aus Litauen unverzichtbar, wenn das für Schälmühlen benötigte Hektolitergewicht nicht zu erreichen sei. Dreher hält es dabei für wichtig, dass in Deutschland weiterhin EU-Bio-Ware im Getreidebereich produziert wird. Diese Haltung wurde im Plenum durchaus diskutiert. So sah Ernst-Friedemann von Münchhausen von der Bio-Handelsgesellschaft Gut Rosenkrantz künftig eher Marktchancen für Verbandsware.
Für Klaus-Jürgen Hollstein von der Firma Foodexpertise sind Biogetreideprodukte ein gutes Beispiel dafür, dass auch Bioprodukte immer stärker wechselnden Verbraucherwünschen und Trends unterworfen sind. Das gelte vor allem für solche, die mit dem Thema Fleischersatz zusammenhingen. Ein Beispiel seien Pflanzendrinks, deren Absatz parallel zum Wachstum des Biomilchanteils wachse. Die Rolle von Soja nehme in Deutschland dabei anders als in Frankreich ab.