Nach jüngsten Angaben des Auslandsdienstes des US-Landwirtschaftsministeriums in Peking (FAS Peking) dürfte sich die chinesische Sojabohnenerzeugung 2024/25 auf 19,6 Mio. t belaufen. Das Vorjahresvolumen von 19,7 Mio. t dürfte somit knapp verfehlt werden. Damit bleiben die Erwartungen jedoch hinter der offiziellen Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA)zurück, welche zuletzt noch 20,7 Mio. t für die laufende Saison in Aussicht stellte.
Ausschlaggebend für die Differenz ist vorrangig die größere Anbaufläche – während das USDA 10,5 Mio. ha taxiert, prognostiziert FAS Peking ein Sojaareal von knapp 10,0 Mio. ha. Letzteres geht davon aus, dass die rückläufigen Preise für Soja sowie das global reichliche Angebot chinesische Farmer dazu veranlassten, ihre Fläche zu reduzieren. Hier dürften auch die Bemühungen Chinas, den Sojaanbau zu subventionieren, nicht genutzt haben.
China braucht 121 Mio. t Sojabohnen
Die inländische Produktion kann den wachsenden Bedarf von 121,8 Mio. t bei weitem nicht decken. Somit ist China auf umfangreiche Sojaimporte angewiesen. Diese werden nach FAS Peking aktuell auf dem Vorjahresniveau von 103 Mio. t gesehen. Das USDA stellt mit 109 Mio. t etwas mehr in Aussicht. Dabei schlägt unter anderem der vermehrte Einsatz von Sojaschrot im Futtermittelsektor zu Buche. Auch die Verwendung von Soja in der Nahrungsmittelindustrie dürfte zunehmen.
Abzuwarten bleibt auch, inwiefern sich der drohende Handelsstreit zwischen China und Kanada auf die Sojaimporte auswirkt. Das Reich der Mitte kündigte an, eine Anti-Dumping Untersuchung gegen Raps aus Kanada einzuleiten. Damit reagiert die Regierung auf die angekündigten Strafzölle Kanadas auf Elektrofahrzeuge aus China. Bereits Anfang September zeigten die Meldungen Kurswirkung in Chicago, nachdem China zur Deckung seines Ölsaatenbedarfs nun vorrangig auf US-Sojabohnen auszuweichen scheint.