Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) hat seine Vorhersage zur diesjährigen Getreideernte in der Europäischen Union plus Vereinigtem Königreich jetzt geringfügig herabgesetzt. Demnach ist 2021 in den insgesamt 28 Ländern mit einem Getreideaufkommen von 306,8 Mio t zu rechnen; im Dezember hatte COCERAL noch 540 000 t mehr erwartet. Die Vorjahresmenge wird auf 297,2 Mio t geschätzt. Seine Prognose für die Weichweizenproduktion 2021 senkte der Dachverband um 1,5 Mio t auf 141,5 Mio t; das wären aber noch 13,3 Mio t mehr als im Vorjahr.
Als Begründung für die Korrektur wird vor allem die „unerwartet“ kleine Aussaatfläche in Deutschland, Italien und Ungarn angeführt. Die hiesige Weichweizenfläche zur Ernte 2021 taxiert der Dachverband jetzt auf 2,95 Mio ha, nachdem er bei seiner ersten Prognose noch von 3 Mio ha ausgegangen war. Das deutsche Weichweizenaufkommen sieht COCERAL nun bei 23,0 Mio t; die Dezemberprognose hatte um 400 000 t höher gelegen. Für das benachbarte Frankreich hat der Handel seine Prognose für die Weichweizenproduktion ebenfalls gekürzt, und zwar von 36,1 Mio t auf 35,9 Mio t.
Seine Prognose der neuen Gerstenernte ließ der Dachverband für die EU einschließlich des Vereinigten Königreichs unverändert bei 61,5 Mio t. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte in der EU-28 insgesamt 63,9 Mio t Gerste gedroschen. Die Körnermaisproduktion wird - ebenfalls unverändert zum Dezember - auf 63,5 Mio t taxiert, nach 62,4 Mio t im Vorjahr.
Mehr Soja und Sonnenblumensaat
Das Rapsaufkommen 2021 in der früheren EU-28 veranschlagt COCERAL jetzt auf 17,7 Mio t; im Dezember hatte der Verband hier 140 000 t mehr erwartet. Die Rapsernte 2020 wird auf 17,1 Mio t geschätzt. Die Händler gehen davon aus, dass dieses Jahr in einer ganzen Reihe von EU-Staaten mehr Rapssaat von der Feldern als 2020 geholt wird, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Rumänien, Bulgarien und Ungarn.
Das diesjährige Aufkommen an Sonnenblumensaat sieht COCERAL nun 9,9 Mio t erreichen; bislang waren hier etwa 60 000 t weniger prognostiziert worden. Damit würde das Vorjahresniveau von 9,3 Mio t deutlich übertroffen. Ihre Erwartung für die diesjährige Sojabohnenerzeugung in der EU-28 haben die Fachleute geringfügig nach oben revidiert; mit rund 3,1 Mio t soll die Vorjahresmenge um 2 % übertroffen werden. AgE