Die Kontrakte auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig haben diese Woche bei sehr hohen Umsätzen kräftig zugelegt. So wurde der Future mit Fälligkeit im April 2019 zwischenzeitlich für 27,50 Euro/dt gehandelt. Das bedeutet gegenüber dem Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag einen Aufschlag von 9 Euro/dt oder 48,6 %. Dieses Kursniveau war zuletzt im Januar 2013 erreicht worden. Makler begründeten die aktuelle Hausse mit Spekulationen auf Ernteeinbußen als Folge der Trockenheit in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Großbritannien.
Unterdessen veranschlagte die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) das diesjährige Konsumkartoffelareal ohne Saat- und Stärkekartoffeln in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien auf zusammen 595 587 ha; das wäre gegenüber 2017 eine Ausweitung um 1 %. Bereits am 10. Juli wies die Organisation darauf hin, dass es in allen NEPG-Ländern sehr trocken gewesen sei und die Pflanzen in manchen Gebieten schon unter Wassermangel gelitten hätten. Deshalb dürfte die diesjährige Erntemenge eher durch den Flächenertrag als durch die Anbaufläche bestimmt werden, hieß es. Zu diesem Zeitpunkt pendelte der Kurs des EEX-Kartoffelfutures mit Fälligkeit im April 2019 noch um die Linie von 20 Euro/dt. AgE