Die Farmer in Australien werden im laufenden Wirtschaftsjahr 2014/15 voraussichtlich weniger Wintergetreide ernten als in der vorherigen Saison. Laut einer aktuellen Prognose des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) wird sich die Druschmenge „Down Under“ bei den Winterfrüchten insgesamt nur auf 38,8 Mio t belaufen, nachdem es 2013/14 noch 44,1 Mio t gewesen waren. Das erwartete Minus von rund 12 % im Vergleich zur Vorjahresernte ergibt sich den Experten zufolge aus den angenommenen schwächeren Hektarerträgen in den Hauptanbauregionen in West- und Südaustralien.
Vor allem dort drohe das Wetterphänomen El Niño zu Ertragseinbußen zu führen, so die Analysten. Es ist mit Trockenheit und Hitze für die zweite Jahreshälfte 2014 zu rechnen, sagen Meteorologen. Deshalb dürften die 2013/14 erzielten überdurchschnittlichen Erträge im laufenden Wirtschaftsjahr in vielen Regionen nicht erreicht werden, erläuterten die ABARES-Experten. Sie gehen davon aus, dass die australische Weizenproduktion 2014/15 trotz leicht ausgedehnter Anbauflächen um 2,4 Mio t oder 9 % auf 24,6 Mio t abnehmen wird.
Noch deutlicher dürfte der Rückgang mit gut 20 % auf 7,5 Mio t bei der Gerste ausfallen, und auch bei Raps wird eine deutliche Abnahme des Druschergebnisses erwartet, und zwar um 8 % auf knapp 3,5 Mio t. Die Produzenten werden dem Rohstoffamt zufolge in der laufenden Saison außerdem auch weniger Hafer, Triticale und Eiweißpflanzen vom Feld holen, die ebenfalls zu den Winterfrüchten zählen. Hinsichtlich der Erntemengen 2013/14 bei den Sommerfrüchten wie Sorghum, Baumwolle, Reis oder Mais, die bereits weitgehend eingebracht sind, rechnen die Analysten aus Canberra im Vergleich zur Saison 2012/13 mit einen Rückgang um durchschnittlich ein Drittel auf zusammen 3,7 Mio t. In den Hauptanbauregionen New South Wales und Queensland sei die Anbaufläche dieser Früchte um ein Fünftel verkleinert worden; zudem seien die Witterungsverhältnisse ungünstig gewesen, erläuterten die Experten. Nach ihren Angaben fiel das Minus bei Sorghum mit einer Halbierung der Erzeugung auf 1,1 Mio t am stärksten aus.
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