Auf dem Schweinemarkt hat sich der Stau aufgelöst und die ersten warmen Frühlingstage haben die (Grill-)Fleischnachfrage belebt. Das brachte aber noch keine besseren Preise. Seit Mitte Januar liegen diese fest bei 1,72 € je kg SG und damit weit unter den Produktionskosten. Wo hakt es noch?
Die Schlachtgewichte sind nach wie vor recht hoch, und die rote Seite hat bisher keine Probleme, den Bedarf zu decken.
Impulse von der Nachfrageseite fehlen bislang. Die zuletzt wieder kühlere Witterung bremst den Absatz.
Der Drittlandexport leidet unter den Folgen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar. Der daraus resultierende Preisverfall bei Nebenprodukten und Bäuchen kostet bis zu 15 € je Mastschwein, rechnet Westfleisch vor.
Schweinefleisch wird gebraucht
Trotz der enttäuschenden Preise bleiben Marktbeteiligte zuversichtlich. „Sobald die Nachfrage anzieht, werden die Preise steigen“, ist ein Händler überzeugt. Er verweist auf die niedrigen Lagerbestände und das EU-Ausland. In Spanien, den Niederlanden und Österreich sind die Preise bereits gestiegen, sodass Deutschland Nachholbedarf habe. Zudem bleibt das EU-Angebot 2025 knapp, weil der Schweinebestand laut Winterzählung mit 124 Mio. stagniert. Gute Nachrichten gibt es auch aus Deutschland:
Der Schweinefleischverzehr ist 2024 erstmals seit Jahren wieder von 27,8 auf 28 kg pro Kopf gestiegen.
Deutschland gilt seit dem 12. März, abgesehen von einer sogenannten „Containment Zone“, wieder als „MKS-frei“. Experten erwarten, dass einige Drittstaaten die Grenzen für deutsche Ware bald öffnen.