Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Oktober 2021 einen Umsatz von 16,1 Mrd. € und steigerte das Vorjahresergebnis um plus 0,6 %. Das Umsatzplus resultiere aus steigenden Verkaufspreisen, während sich der Absatz rückläufig entwickelte. Das teilte am Montag die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (VE) mit.
Der Inlandsumsatz betrug 10,3 Mrd. € und lag damit 2,3 % unter dem Vorjahresergebnis. Bei steigenden Verkaufspreisen von plus 4,4 % verzeichnete die Branche einen Absatzrückgang von 6,4 %. Das Auslandsgeschäft konnten die Hersteller mit einem Umsatzergebnis von 5,8 Mrd. € um plus 6,3 % im Vorjahresvergleich ausbauen. Neben einem steigenden Umsatzergebnis bauten die Hersteller zudem ihre Lebensmittelproduktion aus, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Oktober um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr.
Hohe Kosten für Agrarrohstoffe
Die Agrarrohstoffkosten sind laut BVE einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten seien eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im November 2021 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 5,9 % im Vormonatsvergleich, mit plus 36,6 % über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau.
Lebensmittelpreise nahmen zu
Im November 2021 stiegen die Lebensmittelpreise um plus 0,5 % im Vergleich zum Vormonat, während die allgemeinen Verbraucherpreise um minus 0,2 % sanken. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 5,2 %, die allgemeinen Verbraucherpreise legten um 4,6 % zu.
Trübe Stimmung bei Lebensmittelherstellern und Verbrauchern
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Dezember 2021 habe sich die Stimmung der Lebensmittelhersteller weiter eingetrübt. Der Saldo des Geschäftsklimas ist auf minus 10,8 Punkte gefallen, nach minus 2,7 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank dabei im Vormonatsvergleich um 7,6 Punkte auf insgesamt plus 5,7 Punkte. Der Blick in die Zukunft hat sich angesichts der pandemischen Lage zudem weiter eingetrübt, der Indikator „Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate“ verlor 8,5 Zähler und lag bei einem Saldo von insgesamt minus 25,9 Punkten.
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. In Anbetracht steigender Corona-Zahlen verschlechterte sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland im Dezember spürbar. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichnen zum Teil deutliche Einbußen.