Die Erzeugerpreise für Braugerste und Hafer sind auf ein Mehrjahreshoch gestiegen. Anders als beim Mais, Brotweizen oder Futtergerste kann die Versorgungslücke bei Braugerste und Hafer nach der qualitativ als auch quantitativ unzureichenden Ernte 2023 nicht durch Importe ausgeglichen werden. Denn die wenige Exportländer hatten ebenfalls schlechte Ernten, so dass weltweit das Angebot an Braugerste und insbesondere Qualitätshafer sehr knapp ist.
Braugerstenpreise ein Drittel über 5 Jahres-Schnitt
Das treibt die Preise spürbar nach oben. Die Erzeugerpreise für deutsche Braugerste, deren Ernte nach Angaben der Braugerstengemeinschaft mit geschätzten 784.000 t das Vorjahresergebnis um 39 % verfehlt, erreichten im ersten Halbjahr des laufenden Wirtschaftsjahres im Schnitt 312 EUR/t frei Erfasserlager. Damit liegen sie 31 % über dem Durchschnitt des Zeitraumes in den Jahren 2018/19-2022/23.
Hafer ebenfalls deutlich teurer
Qualitätshafer erzielt mit 216 EUR/t rund 15 % mehr. Auch die qualitativ schwache Qualitätsweizenernte 23 erlöste mit 223 EUR/t immerhin noch 3 % mehr als im langjährigen Durchschnitt. Zum Vorjahreszeitraum, der noch deutlich die Nachwirkungen der Rekordpreise aufgrund des Ausbruchs des Ukrainekrieges widerspiegelt, haben indes alle Getreidepreise kräftig verloren.