In ihrer neuesten Ausgabe vom April 2024 hat die EU-Kommission die monatliche Schätzung der kommenden Getreideernte nur in wenigen Punkten auf den neuesten Stand gebracht.
Die EU-weite Erntemenge 2024 haben die Brüsseler Experten mit rund 278,5 Mio. t gegenüber der März-Schätzung nochmals leicht gekürzt. Den innereuropäischen Verbrauch stufen sie mit 257,1 Mio. t fast unverändert ein. Einer verringerten Importmenge von 26,4 Mio. t stehen ein unverändert hoher Export von 47,5 Mio. t gegenüber. Am Ende des Jahres soll der Überhangbestand geringfügig steigen. Daraus ergibt sich eine Getreideversorgung 2024/25, die sich nur geringfügig vom Vorjahr unterscheidet.
5,6 Mio. t weniger Weizen?
Die Weizenernte wird auf knapp 127 Mio. t geschätzt (Vorjahr 132,6 Mio. t). Wesentlicher Grund ist die geringere Anbaufläche. Der Verbrauch im Binnenmarkt liegt bei rd. 50 Mio. t. Bei einem Import von 6 Mio. t wird ein Export in Drittländer in Höhe von knapp 32 Mio. t vorausgesagt. Gegenüber dem Vorjahr sollen sich die Endbestände von 21,5 auf 12,6 Mio. t fast halbieren.
Die Gerstenernte schätzt die EU-KOM auf 53,6 Mio. t und den Verbrauch auf 41,1 Mio. t. Für den Export erwartet man eine Größenordnung von rd. 10 Mio. t.
Die Maisernte soll auf rd. 69 Mio. t steigen. Für den voraussichtlichen Inlandsverbrauch von 76,7 Mio. t sind noch Nettoeinfuhren in Höhe von rd. 8 Mio. t erforderlich.
Für die restlichen Getreidearten wird im Ganzen mit nur geringen Änderungen zum Vorjahr gerechnet.
Entscheidende Phase beginnt
Die aktuelle Schätzung ist als aktueller Zwischenstand der Ernteerwartungen zu betrachten. Noch stehen die Phasen der Kornausbildung und die Erntebedingungen als weitere Ertragsfaktoren aus. Die grundlegenden Weichenstellungen sind aber bereits erfolgt.
Ihre Meinung?
Wie schätzen Sie Ihre Erntemengen 2024 ein? Und was bedeuten die EU-Prognosen für Ihre Vermarktung? Schreiben Sie uns gerne per Mail an brueggemann@topagrar.com