Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) schätzt in seiner jüngsten Ausgabe die Hektarerträge der bevorstehenden Körnermaisernte rund 23 % über dem Vorjahresergebnis. Dennoch bleibt die Ernte nur auf dem Niveau des 5 Jahresdurchschnittes. Hintergrund sind die teilweise katastrophalen Ergebnisse im Vorjahr.
Große Ernte in Ungarn erwartet
Besonders eklatant sind die ungarischen Zahlen. Im Jahre 2022 wurden nur 34,2 dt/ha geerntet. In diesem Jahr erwartet man aufgrund der günstigen Wetterentwicklung einen Hektarertrag von 82 dt/ha. Der mehrjährige Durchschnitt liegt bei 70 dt/ha.
Höhe Ertragszunahmen erwartet man auch in Rumänien im Vergleich zum Vorjahr; dennoch bleiben die diesjährigen Zahlen immer noch unter dem langjährigen Mittelwert.
Auch für Bulgarien wird mit einer 10 %igen Ertragserhöhung zum schwachen Vorjahr gerechnet.
20 % mehr in Frankreich
Aufgrund der großen Anbauflächen kommt der französischen Maisernte eine besondere Bedeutung zu. Für dieses Land schätzt MARS eine 20 %ige Steigerung zum Vorjahr mit Erträgen über 90 dt/ha; auch der Mehrjahresdurchschnitt wird um +5 % überschritten.
Die deutschen Erträge sollen mit 91 dt/ha um 8 % höher ausfallen, bleiben aber auf 5 Jahresmittel. Schwächere Erträge werden in den Niederlanden, Polen und Portugal sowie Lettland erwartet. Höhere Maisernten sorgen für ein höheres Inlandsaufkommen an Futtergetreide, aber gleichzeitig werden die üblichen EU-Maiseinfuhren deutlich zurückfallen.