Die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel sind im September so stark gestiegen wie seit 18 Monaten nicht mehr. Laut Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zogen die Notierungen für alle erfassten Rohstoffgruppen an, angeführt vom Zucker.
So lag der FAO-Nahrungsmittelpreisindex im Berichtsmonat bei durchschnittlich 124,4 Punkten, das waren 3,0% mehr als im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat belief sich das Plus auf 2,1% und entsprach damit dem größten Anstieg in diesem Vergleich seit März 2022. Gleichwohl liegt der Index aktuell 22,4% unter seinem Höchststand von 160,3 Punkten im März 2022.
Zucker 10 % verteuert
Den größten Zuwachs verzeichnete die FAO im September beim Zucker mit einem Anstieg von 10,4% gegenüber dem Vormonat auf 125,7 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Zuckerpreisindex indes um 22,7% niedriger. Ausschlaggebend für den Anstieg im September war der FAO zufolge die Sorge über ein weltweit knapperes Angebot in der Saison 2024/25. Als Hauptursache hierfür nennen die Fachleute die sich verschlechternden Ernteaussichten in Brasilien. Zugleich befürchten sie, dass die Entscheidung Indiens, die Beschränkungen für die Verwendung von Zuckerrohr für die Ethanolproduktion aufzuheben, die Exportmöglichkeiten des Landes beeinträchtigen könnte.
Der von der FAO ermittelte Pflanzenölpreisindex betrug im September 142,4 Punkte. Er lag damit um 4,6% über dem Wert vom August und erreichte zudem den höchsten Stand seit Anfang 2023. Der anhaltende Anstieg ist nach FAO-Angaben auf die höheren Notierungen für Palm-, Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl zurückzuführen.
Getreide trotz Plus unter Vorjahr
Der Getreidepreisindex kletterte im Berichtsmonat um 3,0% auf 113,5 Punkte. Gleichwohl waren dies 10,2% weniger als im September 2023. Die internationalen Weizenpreise stiegen der FAO zufolge vor allem aufgrund der Besorgnis über sehr nasse Bedingungen in Kanada und der EU, obwohl dies teilweise durch wettbewerbsfähige Preise für Lieferungen aus der Schwarzmeerregion ausgeglichen wurde. Daneben trugen höhere Weltmarktpreise für Mais zum Anstieg des Getreidepreisindexes bei.
Milchprodukte über 20 % teurer
Um 3,8% auf 136,3 Punkte legte im September der Milchpreisindex zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat entsprach das einem Plus von 21,7%. Die FAO führte den Anstieg auf höhere Preise für alle Milcherzeugnisse zurück, wobei Vollmilchpulver am stärksten zulegte. Als Grund wird die starke Importnachfrage aus Asien genannt.
Fleisch unverändert
Praktisch unverändert gegenüber dem Vormonat blieb zuletzt der Fleischpreisindex mit 119,6 Punkten. Das Vorjahresniveau wurde damit um 4,8% übertroffen. Das leichte Plus von 0,4% gegenüber August folgt laut FAO aus höheren Geflügelfleischpreisen.
Und in Deutschland?
In Deutschland sind die Verbraucherpreise von Lebensmitteln im September im Vergleich zum Vormonat nicht weiter angestiegen. Verglichen mit dem Vorjahresniveau belief sich die Teuerung bei Nahrungsgütern im September 2024 jedoch auf durchschnittlich 1,6%. Im August hatten sie im Mittel um 1,5% über dem Vorjahreswert gelegen, im Juli um 1,3% und im Juni um 1,1%. Entgegen der Preisentwicklung bei den Lebensmitteln schwächte sich die allgemeine Inflationsrate im September etwas ab, und zwar von 1,9% im August auf 1,6%. AgE