Die Ferkelnotierungen setzen ihren Höhenflug fort und wehren sich erfolgreich gegen die sonst übliche Sommerschwäche. Händler berichten zwar, dass das Ferkelangebot saisonbedingt etwas zunimmt und nun auch wieder kurzfristig Einstalltiere zu haben sind. Wegen der sehr stabilen Schlachterlöse sei aber die Einstallbereitschaft weiterhin hoch. Und es könnte freundlich weitergehen:
Abgesehen von den saisonalen Schwankungen bleibt das Angebot klein. Die Viehzählung Anfang Mai ergab nochmals einen Rückgang der deutschen Sauen. Im Vergleich zum November waren es 2 % weniger Zuchttiere.
Weniger aus Holland und Dänemark
Aus den Nachbarländern ist kaum mit mehr Ferkeln zu rechnen. Die Dänen halten knapp 7 % weniger Zuchtsauen als vor einem Jahr und auch in den Niederlanden reduzierte sich die Sauenherde nach der jüngsten Viehzählung um knapp 4 %.
EU-weit ist zudem die Nachfrage nach Ferkeln rege. Neben Deutschland sind auch Spanien und Polen auf Importe angewiesen – vor allem aus den Niederlanden und Dänemark. 2023 könnte Polen Deutschland sogar als größten Abnehmer für dänische Ferkel ablösen.
Die Versorgung mit Ferkeln dürfte somit eng bleiben. „Noch höhere Notierungen erwarte ich aber nicht“, sagt ein Händler. Er berichtet, dass bei den freien Ferkelpartien die extrem hohen Aufschläge von 20 € und mehr pro Tier nun nicht mehr zu erzielen seien. Es gebe auch einige Mäster, die den Stall wegen der hohen Einstallkosten leer ließen.
Wann der saisonale Preisabschwung bei den Ferkelnotierungen einsetzt, ist noch nicht erkennbar. Klar ist aber, dass er 2023 begrenzt sein dürfte.