Auch der November brachte für deutsche Schweinehalter nur leichte Veränderungen. Die Ferkelnotierungen steigen derzeit saisonbedingt leicht an, während die Schlachtschweinepreise stagnieren. Bei den Betriebsmitteln wie Futter und Flüssiggas ist der Trend auch eher seitwärts.
Während es auf Basis aktueller Notierungen (71 € pro 25 kg-Ferkel und 2,10 € pro kg SG) bei den Mästern wieder leicht negative Zahlen gibt, kamen Ferkelerzeuger in der 48. KW auf ein Ergebnis auf Jahresbasis von knapp 500 € je Sau (siehe Übersicht).
Aktuelle Mastdurchgänge negativ
Tobias Göckeritz sieht trotz der vergleichsweise hohen Notierungen die Lage für Mäster zunehmend kritisch. Der Grund: Wenn er die Wirtschaftlichkeit für den jüngsten Durchgang berechnet (Rein/Raus mit Ferkelpreisen von vor 4 Monaten), sehen die Zahlen deutlich düsterer aus. Nach dieser Berechnung erwirtschaften deutsche Schweinemäster seit acht Wochen ca. 20 Mio. € Verlust pro Woche. „Das ist vor allem für Mäster, die Ferkel/Futter finanzieren müssen, keine gute Nachricht“, erklärt er.
Nach Berechnung seines Schweine-Radars, das mit aktuellen Werten kalkuliert, sind im geschlossenen System derzeit rund 1,95 €/kg SG nötig. Wer Ferkel zukaufen muss, braucht gut 2,12 €/kg SG (siehe Übersicht).
Umfangreichere Zahlen und Erklärungen finden Sie auf: www.landvolk-mittelweser.de/schweine-radar
Hintergrund
Im Schweine-Radar rechnet Göckeritz aktuellen Notierungen in Ergebnisse pro Tier um. Die wichtigsten Kennzahlen sind die Direktkostenfreie Leistung und das Ergebnis nach Festkosten. Die Berechnung wird vom Landvolk Mittelweser veröffentlicht und soll Schweinehaltern helfen, ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Tobias Göckeritz ist Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Mittelweser und bewirtschaftet einen schweinehaltenden Betrieb mit knapp 200 Sauen im geschlossenen System.