Die Ferkelpreise haben zuletzt deutlich nachgegeben. Das ist im Herbst nicht ungewöhnlich, weil das Angebot saisonal steigt. Außerdem lässt die Einstallbereitschaft der Mäster nach. Jetzt gekaufte Ferkel werden erst im neuen Jahr schlachtreif. Und dann stehen die Preise traditionell eher unter Druck.
„Die sinkenden Ferkelnotierungen sind daher kein Grund zur Sorge“, erklärt ein Händler. Er glaubt, dass der Abschwung in diesem Jahr sehr moderat ausfällt:
- Bei den Sauenbeständen in Deutschland zeichnet sich noch keine Erholung ab. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten rechnen die meisten landwirtschaftlichen Berater sogar eher damit, dass weiter abgestockt wird.
- EU-weit sieht es kaum besser aus. Nach den Viehzählungsergebnissen aus dem Frühsommer sind die Landwirte in der Gemeinschaft weiter vorsichtig. Demnach sank der Sauenbestand der 13 größten Schweine produzierenden Länder um gut 2 %.
Für eine schnelle Stabilisierung der Ferkelnotierung sprechen auch die freundlichen Aussichten auf dem Schweinemarkt. „Die Mäster wollen weiterhin einstallen“, berichtet ein Händler. Aktuell seien sie aber oft mit Feldarbeiten beschäftigt und hätten zumindest keine Eile. Bei sinkenden Futterkosten und sinkenden Temperaturen bleibe aber kein Maststall zu lange leer, ergänzt er.
Die freundlichen Erwartungen bestätigen auch die Prognosen der dänischen Ferkelerzeuger. Sie sehen die deutsche Nordwest-Ferkelnotierung im dritten Quartal bei 72 € pro 25 kg-Tier. Demnach dürfte der Preis eigentlich kaum noch fallen.