Der Statistische Dienst beim Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) hat am Dienstag vergangener Woche (15.9.) seine Ernteschätzungen erneut nach unten korrigiert. Die diesjährige französische Getreideproduktion wird demnach auf rund 59,3 Mio t veranschlagt; gegenüber 2019 wäre das ein Minus von 16,8 %. Für Weichweizen wird nun die Ernte auf 29,5 Mio t und damit um 25,5 % niedriger als im Vorjahr veranschlagt. Vor einem Monat waren die Statistiker zumindest noch von 29,7 Mio t ausgegangen. Der Schnitt der Jahre 2015 bis 2019 würde laut den jüngsten Daten um 16,5 % unterboten. Während die Hartweizenproduktion unverändert auf 1,3 Mio t geschätzt wird, hat Agreste auch die Gerstemenge nochmals nach unten korrigiert. Nach zuvor 11,3 Mio t wird nun mit 300 000 t weniger gerechnet. Gegenüber dem Vorjahr würde das einen Rückgang um 20,1 % bedeuten; das Mittel der vergangenen fünf Jahre würde um 6,2 % verfehlt.
Besser als in der vergangenen Saison sind derweil die Ergebnisse der Körnermaiserzeuger ausgefallen. Der Statistische Dienst veranschlagt die Ernte für 2020 auf 14,1 Mio t und damit 10,7 % über der Menge des Vorjahres. Auch die Erzeugung von Ölsaaten haben die französischen Landwirte im laufenden Jahr gesteigert. Zurückzuführen ist das vor allem auf die Produktion von Sonnenblumensaat, die um 34,0 % auf 1,7 Mio t zulegen soll. Die Rapsernte fiel den Statistikern zufolge hingegen kleiner als im Vorjahr aus. Geschätzt werden 3,3 Mio t und damit 6,5 % weniger als 2019; das Fünfjahresmittel wurde somit um fast 37 % verfehlt. Mit rückläufigen Erntemengen rechnet Agreste auch bei den Proteinpflanzen und Zuckerrüben. Für die Eiweißpflanzen veranschlagen die Pariser Fachleute die Produktion 2020 auf 838 000 t, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 6,5 % entsprechen würde. Ursache ist vor allem die geringere Ausbeute bei Erbsen, die um 8,4 % auf 651 000 t gesunken sein soll. Nochmals kräftigere Einbußen werden für die Rübenbauern erwartet. Die diesjährige Ernte wird auf 32,2 Mio t Zuckerrüben veranschlagt; das wären 15,4 % weniger als 2019. AgE