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Futtermittelindustrie „mit blauem Auge“ durch die Corona-Krise

Die Futtermittelindustrie ist nach Angaben des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) bislang „mit einem blauen Auge“ durch die Corona-Krise gekommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie der Sprecher der DVT-Geschäftsführung, Dr. Hermann-Josef Baaken bei einer Online-Pressekonferenz mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung erklärte, ist am Rohstoffmarkt wegen der umfangreichen internationalen Ernte genügend Ware verfügbar. Allerdings seien die Futterpreise stark gestiegen. Davon seien vor allem die Mastbetriebe negativ betroffen. Trotzdem habe sich der Futterabsatz stabil bis nur leicht rückläufig entwickelt. Coronabedingte Preisrückgänge beim Geflügelfleisch hätten bislang keine Auswirkungen auf das Verkaufsvolumen gehabt. Allerdings seien kurzfristige regionale Absatzrückgänge nicht auszuschließen.

Das gelte auch für eventuelle Bestandsabstockungen als Folge der zurzeit grassierenden Geflügelgrippe und aufgrund von Exportverboten wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Langfristige Absatzeinbußen könnten sich indes aus der aktuellen Tierwohldebatte ergeben. Beispielsweise sei bei einer Erhöhung des Platzangebotes für Schweine für die nächsten zwei Jahre ein Produktionsrückgang von insgesamt bis zu 10 % möglich. An dem von der Bundesregierung geplanten Lieferkettengesetz übte Baaken erneut Kritik. Problematisch seien hier unter anderem Haftungsfragen und die Komplexität der Lieferprozesse. Besser sei es, auf Freiwilligkeit zu bauen. Die Branche habe beispielsweise bei Raps, Soja und Palm bereits zahlreiche Anstrengungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit unternommen, betonte der DVT-Sprecher.

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Fütterung ermöglicht zahlreiche Lösungen

Wie DVT-Geschäftsführer Peter Radewahn erklärte, steht der Branche angesichts der zurzeit diskutierten Strategien zum Klima- und Umweltschutz ein Paradigmenwechsel bevor. Bisher sei es vorwiegend darum gegangen, Mindestgehalte von wertbestimmenden Inhaltsstoffen von Futtermitteln nicht zu unterschreiten. Nun werde aber zum Beispiel durch die Düngeverordnung „noch ein Deckel oben drauf gesetzt“, was vor allem die Gehalte an Phosphor und Stickstoff betreffe. In der Folge müsse die Mischfutterindustrie eine „Punktlandung“ beim Gehalt bestimmter Inhaltsstoffe hinbekommen.

Laut Radewahn werden Umwelt- und Klimaschutzstrategien auf der einen Seite mit Blick auf den Ackerbau und auf der anderen Seite mit Blick auf die Tierhaltung diskutiert. Beispielsweise werde eine „grünere“ landwirtschaftliche Produktion mit pflugloser Bestellung und geringerem Fungizideinsatz angestrebt; gleichzeitig würden aber niedrigere Grenzwerte für Mykotoxine angepeilt. „Einzelbetrachtungen sind hier aber wenig zielführend, und Zielkonflikte sind vorprogrammiert“, gab der DVT-Geschäftsführer zu bedenken. Die Fütterung sei dabei die wichtige Klammer, denn sie bringe die pflanzlichen Erzeugnisse über das Mischfutter zum Tier und ermögliche zahlreiche Lösungen.

Moderne Tierernährung honorieren

Radewahn stellte klar, dass der Ersatz besonders phosphorreicher Komponenten bei sonst gleichen Inhaltsstoffen im Mischfutter einen höheren Preis zur Folge habe. „Weniger drin bedeutet bei gleicher Leistung einen Beitrag zum Klimaschutz, der auch beim Füttern seinen Preis hat“, stellte Radewahn klar. Der DVT-Geschäftsführer hob hervor, dass in der Futtermittelproduktion mit natürlich wachsenden Rohstoffen gearbeitet werde, deren Gehalt an Inhaltsstoffen schwanke. Moderne Tierernährung sei nachhaltig, und ihr Wert müsse honoriert werden. „Darauf werden sich alle Beteiligten in der Produktionskette einstellen müssen“, so Radewahn. Er kritisierte in dem Zusammenhang die restriktive Zulassungspolitik für Zusatzstoffe, die zu einer zunehmenden Abhängigkeit von Importen führe. AgE

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