Auf dem globalen Schweinemarkt ist China nach wie vor das Hauptthema. Wie AMI-Marktexperte Dr. Tim Koch in seinem heutigen Webinar berichtete, dürfte die Produktion im Reich der Mitte auch 2020 weiter durch die Folgen der Afrikanischen Schweinepest zurückgehen. Nach Schätzungen des USDA sind es im laufenden Jahr nochmals 20 % weniger, nachdem China bereits im Vorjahr etwa 25 % der Produktion verloren hatte.
Da auch andere Länder im asiatischen Raum derzeit Kapazitäten verlieren, dürfte die Nachfrage nach Schweinefleisch am Weltmarkt auch 2020 weiter zunehmen. Das seien gute Aussichten für Exporteure vor allem in der EU aber auch in den USA, meint Koch. Die Amerikaner sollen demnach die Ausfuhren um fast 20 % auf 3,4 Mio. t ausdehnen. Der Marktexperte seiht auch 2021 noch keine Trendwende bei der globalen Erzeugung und meint das Schweinefleisch global knapp bleibe.
Dürre und Pandemie belasten Rindfleischerzeugung
Auf dem globalen Rindfleischmarkt ist die Lage insgesamt eher stabil. Die Gesamtproduktion soll sich im laufenden Jahr kaum verändern. Allerdings gibt es Verschiebungen zwischen den Staaten. So versucht China sein Defizit beim Schweinefleisch durch den Ausbau der Rindfleischproduktion zu kompensieren. So soll China mit 7 Mio. t immerhin gut 4 % mehr Rindfleisch erzeugen als im Vorjahr.
Auf der anderen Seite verlieren andere Länder sehr deutlich an Erzeugung. So wie Australien, das nach den Dürrejahren nun die Rinderherden erstmal wiederaufbauen muss und gut 14 % weniger Rindfleisch erzeugt. Indien ist ebenfalls ein wichtiger Erzeuger und verliert zwischen 3 und 4 %. Hier sollen es Corona bedingte Einschränkungen Viehhandel sein, sodass Tiere einfach länger gehalten werden.