Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Juli-Schätzung die Prognose für die weltweite Maiserzeugung nach oben korrigiert. Demnach dürfte die Erzeugung in der Saison 2024/25 knapp 1.224,8 Mio. t erreichen und damit das bisherige Rekordjahr 2023/24 leicht übertreffen. Im Juni war der Rat noch von 1.222,6 Mio. t ausgegangen.
Der Anstieg ist vor allem auf die Erwartung einer größeren US-Ernte zurückzuführen. Gleichzeitig senkte der Rat seine Erwartungen für Kanada, die Ukraine und die EU und bestätigte damit für Kanada und die EU die Juli-Prognose des USDA.
2 % mehr Raps in der EU
Für die EU wird eine Maisernte von knapp 63,1 Mio. t erwartet, was einem Plus von 2 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Im Vormonat war der Rat noch von 1,8 Mio. t mehr ausgegangen. Mitte Juli waren die Bedingungen uneinheitlich, wobei die zunehmende Trockenheit in Bulgarien und Teilen Rumäniens Sorgen bereitete, da die Kulturen in die entscheidende Entwicklungsphase kommen. Auch in Teilen Spaniens, Italiens und Frankreichs bestehen Unsicherheiten aufgrund der langsamen Entwicklung der Bestände.
USA gleichen Verluste in der Ukraine aus
Im vergangenen Monat setzte sich das ungünstige, heiße und trockene Wetter in der Zentralukraine fort und trug zur bereits bestehenden Besorgnis über den Mangel an Feuchtigkeit in den Böden der Ostukraine bei. Die Erzeugung wird mit 27,2 Mio. t um 12% niedriger als im Vorjahr und um 0,5 Mio. t niedriger als im Vormonat angegeben.
In den USA wird aufgrund günstiger Bedingungen und einer größeren Anbaufläche als bisher angenommen mit einer Gesamterzeugung von 379,2 Mio. t gerechnet, das sind 5,2 Mio. t mehr als noch im Juni erwartet. Auch das USDA hob seine Prognose zur US-Produktion im Juli deutlich um 6,1 Mio. t auf nunmehr 383,6 Mio. t an.
Hoher Maisverbrauch weltweit
Der weltweite Verbrauch wird auf einen Rekordwert von 1.230 Mio. t (+1%) geschätzt, davon 740 Mio. t (+1%) für Futtermittel und 317 Mio. t (+1%) für die industrielle Verarbeitung. Trotz der demographischen Entwicklung wird die Nachfrage nach Mais als Nahrungsmittel mit 136 Mio. t (-2%) gegenüber dem Vorjahr ungewöhnlich stark zurückgehen. Vor dem Hintergrund einer weiter steigenden Fleischnachfrage, insbesondere bei Geflügel, dürfte der Futtermittelverbrauch einen neuen Höchststand erreichen.
Handel kommt nicht an Rekorde von 2023 heran
Der Welthandel dürfte mit 180,1 Mio. t das Rekordergebnis des Vorjahres um 6 % verfehlen. Gegenüber dem Vormonat hat der Rat seine Prognose jedoch um 2,2 Mio. t angehoben, da die Ernten in einigen Regionen, darunter auch in der EU, etwas geringer ausfallen dürften als bisher angenommen. Für die EU bliebe der Importbedarf mit 20,2 Mio. t dennoch unter dem Niveau der Vorjahre.
In der Folge könnten die Endbestände 2024/25 mit 278 Mio. t auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren sinken. Besonders in der EU, Russland der Ukraine sowie den Ländern südlich der Sahara werden niedrigere Vorräte erwartet.