Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bundestagswahl 2025 US-Zölle auf Agrarprodukte Gülle und Wirtschaftsdünger

topplus Getreidemarkt aktuell

Bald höhere Kurse für Weizen und Co. in Sicht?

Der Anstieg der Getreidepreise pausierte zuletzt. Dabei spricht weiter vieles für feste Erzeugerpreise. Was bedeutet das für die Vermarktungsstrategie?

Lesezeit: 4 Minuten

Inzwischen sind die Bilanzen der Getreideernten 2024 auf der Nordhalbkugel geschrieben und „offiziell“: Die Weizenernten in Deutschland, der EU, aber auch in der Schwarzmeerregion, fallen in diesem Jahr kleiner aus als in anderen Jahren:

  • Die Winterweizenernte in Deutschland fiel mit 18 Mio. t gut 3 Mio. t kleiner aus als 2023.

  • In Frankreich wurde die schwächste Weizenernte seit vier Jahrzehnten eingefahren.

  • In der Schwarzmeerregion fallen die Ergebnisse mit 83 Mio. t für Russland und 22,9 Mio. t in der Ukraine schwächer aus als im vergangenen Jahr. 2023 wurden dort 90 Mio. t und 23 Mio. t eingefahren.

  • Etwas Ausgleich gibt es von der anderen Seite des Atlantiks: In den USA mit fast 54 Mio. t (knapp 50 Mio. t 2023) und in Kanada mit 35 Mio. t (32 Mio. t 2023) fällt die Weizenernte besser aus als im Vorjahr.

Damit fällt die globale Weizenerzeugung 2024 kleiner aus als der Verbrauch. Folge: Die weltweiten Endbestände sinken laut jüngstem USDA-Bericht um rund 8,5 Mio. t ab und sollen zum Ende der Saison 2024/25 noch 258 Mio. t betragen.

Kurse verharren trotz schrumpfender Reserven

Trotz dieser fundamentalen Daten schwächelten die Kurse für Weizen an den internationalen Börsen bis in den September: Die Preise bewegen sich maximal seitwärts. Immerhin kam Anfang Oktober etwas Bewegung in den Markt: Die schwierigen Aussaatbedingungen, vor allem in Russland, sorgten für Unterstützung. Die anhaltende Trockenheit verzögerte die Arbeiten. Erste Sorgen um die kommende Ernte 2025 kamen auf.

Auch die Kurse für russischen Exportweizen zogen zuletzt an, blieben aber weiterhin unter den Preisen für die Ware aus der EU. Anfang Oktober drehten zwar auch die Kurse an der Terminbörse Matif in Paris ins Plus. Seitdem bewegen sie sich wieder weitgehend seitwärts. Zuletzt sorgte Regen in Russland für etwas Entspannung, und Gewinnmitnahmen nahmen immer wieder Fahrt aus der Bewegung.

Eigentlich freundliche Aussichten

Wie geht es mit der Preisentwicklung weiter? Bereits Mitte Oktober wurden für Qualitätsweizen mit hohen Eiweißwerten und Hektolitergewichten deutliche Aufgelder zum Brotweizen gezahlt. Diese wurden von der Landwirtschaft aber wenig genutzt, nicht zuletzt, weil die Ware oftmals einfach nicht zur Verfügung steht. In Paris lag der März 2025-Kurs für Weizen zuletzt zudem rund 10 €/t über dem vorderen Dezember 2024-Termin.

Darauf setzen viele Landwirte und waren zuletzt wenig „am Markt“, zumal verbreitet die anstehenden Feld­arbeiten Vorrang hatten. Entsprechend überschaubar blieben die Umsätze am Kassamarkt.

Lediglich die Mischfutterindustrie nahm immer mal wieder Partien ab. Brot- und Futterweizen stehen in diesem Jahr häufig in direkter Konkurrenz zueinander. Bei fast gleichen Preisen verkaufen Landwirtschaft und Handel eher an Kraftfutterwerke als an Mühlen und vermeiden damit mögliche Abzüge der Mühlen.

Zusätzlich könnte sich ein knapper versorgter Maismarkt positiv auf die Weizenpreise auswirken. In Russland und der Ukraine wird auch eine kleinere Ernte erwartet. In Frankreich stockte die Körnermaisernte Mitte Oktober wegen der hohen Niederschläge. Die globalen Endbestände fallen ebenfalls kleiner aus.

Bessere Preise im neuen Jahr?

Viele Erzeuger richten ihre Blicke auf die ukrainischen Weizenexporte. Das aktuelle Exporttempo kann nach Ansicht von Marktanalysten aufgrund der kleineren Erntemenge nicht mehr sehr lange aufrechterhalten werden.

Gleichzeitig erschwert Russland die Ausfuhr von Getreide mit neuen Regeln. So sollen nur noch Geschäfte mit staatlichen Käufern abgeschlossen werden und mit Firmen, die über langfristige Vereinbarungen zur Abnahme mit russischen Lieferanten verfügen. Die kleinere Ernte soll sich nicht auf die Versorgung der eigenen Bevölkerung negativ auswirken.

Wenn die russischen Exporte kleiner ausfallen, könnte sich eine Lücke für EU-Weizen auf dem Weltmarkt auftun und europäische Anbieter auch wieder stärker international zum Zuge kommen. Damit könnten sich auch die Aussichten auf festere Erzeugerpreise hierzulande verbessern.

Nicht alles auf eine Karte setzen!

Zwar sind die USA mit Weizenverkäufen aktiv am Markt und wollen ihre größere Ernte auf dem Weltmarkt platzieren. Auch die schwachen wirtschaftlichen Entwicklungen in den Großmächten dieser Welt könnten weiter anziehende Preise deckeln.

Dennoch besteht die Aussicht, dass sich im neuen Jahr für Futter- und Brotweizen eine preisliche Entwicklung ergibt. Nach wie vor gilt aber: Nicht alles auf eine Karte setzen. Mit dem Vermarkten von Teilmengen arbeiten!

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

top + Wissen, was zählt.

Voller Zugriff auf alle Beiträge, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch in der App.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.