So veranschlagte die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) am Dienstag vergangener Woche (4.6.) das diesjährige Konsumkartoffelareal ohne Saat- und Stärkekartoffeln in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien auf zusammen 609 615 ha; das wäre gegenüber 2018 eine Ausweitung um 2,4 % und im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ein Plus von 8,4 %.
Der NEPG zufolge wurden die Kartoffeln auf dem Kontinent früher als sonst gepflanzt. Allerdings seien die Pflanzen hier wegen der Kälte zum Beginn der Wachstumsperiode lediglich durchschnittlich entwickelt. Für Deutschland geht die NEPG aktuell von einem Anbauzuwachs von 3,5 % auf 184 750 ha und für Frankreich von einer Ausweitung um 3 % auf 147 000 ha aus.
Unterdessen sei es mit Blick auf Großbritannien für eine Flächenschätzung noch zu früh, erklärte die Organisation, die deshalb für die Insel behelfsweise der Fünfjahresdurchschnitt von 101 778 ha angenommen hat, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 0,7 % entsprechen würde.
Für Belgien wird von den Fachleuten eine Vergrößerung um 3,3 % auf 97 587 ha ausgewiesen, für die Niederlande ein Plus von 1,7 % auf 78 500 ha. Den Experten zufolge steht die Flächenausweitung im Einklang mit dem Aufwärtstrend der Nachfrage nach Verarbeitungsware und im Export. Die frühen Verarbeitungskartoffeln in Deutschland und Belgien würden voraussichtlich vorwiegend Mitte Juli geerntet und damit etwa eine Woche später als sonst.
In Kombination mit der zurzeit extrem geringen Menge an „freien“ Lagerkartoffeln dürfte dies zu einer Herausforderung für die Verarbeiter werden, da sie dringend Rohware benötigten. Die NEPG betonte, dass das Kartoffelaufkommen vor allem vom Ertrag abhängig sei. In allen fünf Ländern könne es Probleme mit der Wasserversorgung der Kulturen geben, weil die Wasserstände in den Speichern, Quellen und im Boden das durchschnittliche Niveau deutlich verfehlten. AgE