Am Markt für Pflanzenöle geht es weiter aufwärts. In der vergangenen Woche zog Rapsöl am heimischen Markt weiter an. Fob deutscher Mühle waren aktuell 930 €/t im Gespräch und damit 20 €/t mehr als noch in der Woche zuvor.
Deutlicher fällt indes die Aufwärtskorrektur für Partien fob Niederlande aus, mit 950 €/t werden hier rund 35 €/t mehr gefordert. Preistreibende Impulse kamen dabei insbesondere seitens des Rohstoffs, denn in Paris geht es weiter aufwärts. Ausschlaggebend dafür war neben den festen US-Sojanotierungen auch der Anstieg der Rohölkurse. Letzteres konnte allein binnen fünf Börsentagen, vor dem Hintergrund der ukrainischen Angriffe auf russische Raffinerien, deutlich an Wert gewinnen.
Teurer trotz ruhiger Nachfrage
Indes bleibt die Nachfrage nach Rapsöl verhalten. Seitens des Energiesektors bietet das aktuelle Preisniveau auch weiterhin keinen Anreiz zum Kauf. Auch das Interesse seitens der Konsumenten bleibt gering. Hier und da werden jedoch immer mal wieder Partien geordert, sowohl auf vorderen als auch auf hinteren Lieferpositionen. Insbesondere bei Partien zur Lieferung ab März kann die Nachfrage jedoch oftmals nicht mehr bedient werden, denn hier ist Rapsöl bereits auf einigen Paritäten ausverkauft. Ohnehin spielte Rapsöl in der EU-27 zum Wochenstart nur eine untergeordnete Rolle. Im Fokus standen die jüngsten Meldungen hinsichtlich der Importzölle auf Getreide und Ölsaaten sowie deren Nachprodukte aus Russland und Belarus.
Sojaöl zieht mit
Einen Anstieg verzeichnen auch die Großhandelspreise für Sojaöl, wenn auch etwas weniger deutlich. Mit 890 €/t werden fob Hamburg rund 5 €/t mehr gefordert als noch in der Woche zuvor. Auch bewegten sich die Forderungen im Aufwind des Rohstoffs, denn die US-Verarbeitungszahlen für Sojabohnen erreichten im Februar 2024 einen Rekordwert. Gedämpft wurde die Preissteigerung indes durch das rasche Voranschreiten der Sojaernte in Südamerika.
Nach oben bewegen sich auch die Forderungen für Sonnenblumenöl. So werden aktuell umgerechnet 889 €/t fob ARAG gefordert, Meldungen sind dabei jedoch erst zur Lieferung ab Juli erhältlich, während die umgerechnet 874 €/t der Vorwoche noch zur Lieferung ab April offeriert wurden.
Im Zuge fester Terminmarktnotierungen bewegen sich auch die Großhandelspreise für Palmöl nach oben. Ausschlaggebend für das Plus in Kuala Lumpur ist insbesondere auch weiterhin die knappe malaysische Palmölbilanz. Die Produktion läuft saisontypisch auf einem niedrigen Niveau, hinzu kommen rege Exporte. Das lässt die Bestände des Landes merklich schrumpfen. Vor diesem Hintergrund werden auch die Offerten auf Großhandelsstufe angehoben. Mit umgerechnet 972 €/t sind cif Rotterdam zur Lieferung ab April rund 11 €/t mehr im Gespräch als noch in der Woche zuvor.
Ihre Meinung?
Der Rapsmarkt hat sich vom Sojamarkt abgekoppelt und hat deutlich angezogen. Müssen Sie noch Raps der alten Ernte 2023 vermarkten? Warten Sie bei Vorkontrakten für die neue Ernte 2024 noch ab oder schlagen Sie bald zu? Schreiben Sie uns gerne, wie Sie die weitere Marktentwicklung einschätzen und für sich nutzen: brueggemann@topagrar.com