Auch aus den Niederlanden ist in dieser Saison nicht mit einem drängenden Kartoffelnangebot zur rechnen: Die niederländische Speise- und Verarbeitungskartoffelernte 2023 ist deutlich kleiner ausgefallen als im Vorjahr, berichtet das niederländische Statistikamt, Centraal Bureau voor de Statistiek.
5 % weniger als im Vorjahr
Mit einer Gesamtbruttoernte von 3,4 Mio. t wird das Vorjahresergebnis um knapp 5 % verfehlt, so die amtliche Statistik. Vorige Hochrechnungen hatten die Ernte noch bei 3,6 Mio. t gesehen.
Neben einem Flächenrückgang von 1,2 % auf 75.000 ha waren die geschmälerten Erträge von 45,8 t/ha (-2,8 %) dabei ausschlagegeben.
11.000 ha in Nordwesteuropa nicht gerodet
Zudem konnten aufgrund der sintflutartigen Niederschläge, welche ab Oktober 2023 die Anbaugebiete heimsuchten, auch in den übrigen nordwesteuropäischen Ländern nicht alle Flächen gerodet werden. Außerdem setzte um den Jahreswechsel herum Frost ein, wodurch davon auszugehen ist, dass ein großer Teil der Knollen nicht mehr geborgen werden können.
Insgesamt geht der Verband der nordwesteuropäischen Kartoffelbauern (NEPG) aktuell davon aus, dass rund 11.000 ha Kartoffeln in Belgien, Frankreich, den Niederlanden und in Deutschland nicht mehr geerntet werden können. Die Ernte von mindestens 650.000 Tonnen ist verloren gegangen.
Insgesamt größere Ernte
Die Gesamterzeugung von Speisekartoffeln in Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden wird von der NEPG auf 22,66 Mio. t geschätzt. Das sind 1,1 Mio. t (5 %) mehr als im Jahr 2022. Im Vergleich zur ersten Schätzung im November 2023 ist die Schätzung jedoch deutlich niedriger. Damals ging man von einem Ertrag von 45,8 t/ha aus. Dieser wurde nun auf 43,7 t/ha reduziert.