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topplus OECD-FAO Agricultural Outlook 2020-2029

OECD und FAO legen neue Langfristprognose für den Agrarsektor vor

Das Angebot an Agrarrohstoffen soll in den nächsten zehn Jahren stärker wachsen als die Nachfrage, ist ein Ergebnis der jüngsten Agrarprognose von OECD und FAO.

Lesezeit: 3 Minuten

Aktuelle Schätzungen zu Produktion, Nachfrage, Handel und Preisen für die wichtigsten Agrarerzeugnisse in 59 Ländern und sechs geografischen Regionen enthält der jetzt von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vorgelegte „OECD-FAO Agricultural Outlook 2020-2029“. Ein Sonderkapitel befasst sich außerdem dezidiert mit den Auswirkungen der aktuell weltweit grassierenden Corona-Pandemie.

Wie die beiden Organisationen anlässlich der Veröffentlichung am Dienstag vergangener Woche (14.7.) resümierten, wird das Angebot an Agrarrohstoffen in den nächsten zehn Jahren absehbar stärker wachsen als die Nachfrage. Dadurch dürften die Realpreise der meisten Agrarrohstoffe auf ihrem derzeitigen Niveau bleiben oder sinken. Fluktuationen bei entscheidenden Angebots- und Nachfragefaktoren könnten jedoch trotz dieses allgemeinen Trends zu starken Preisausschlägen führen, warnten FAO und OECD. Zugleich würden die verfügbaren Einkommen in Niedrigeinkommensländern und -haushalten coronabedingt sinken. Dies dürfte der Prognose zufolge in den ersten Jahren des Berichtszeitraums die Nachfrage dämpfen und könnte die Ernährungssicherheit weiter verschlechtern.

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Bevölkerungswachstum als Nachfragetreiber

Das Wachstum der Weltbevölkerung bleibt nach Einschätzung der beiden Organisationen der wesentliche Nachfragetreiber bei Agrarrohstoffen. Die Konsumgewohnheiten und erwarteten Nachfragetrends hingen jedoch vom Einkommensniveau und dem Entwicklungsstand des jeweiligen Landes ab, heißt es im aktuellen Report. Bis 2029 dürfte die durchschnittliche Nahrungsmittelverfügbarkeit pro Kopf den Projektionen zufolge rund 3 000 kcal und 85 g Protein pro Tag erreichen. Der Anteil der Grundnahrungsmittel am Gesamtkonsum dürfte bis 2029 in allen Einkommensgruppen abnehmen. Grund dafür ist laut FAO und OECD die weltweit anhaltende Verlagerung des Nahrungsmittelkonsums Richtung tierische Erzeugnisse, Fette und andere Nahrungsmittel. Insbesondere in Ländern der mittleren Einkommensgruppe dürften die Verbraucher zusätzliches Einkommen nutzen, um ihre Ernährung von Grundnahrungsmitteln auf höherwertige Produkte umzustellen. Unterdessen dürften ökologische und gesundheitliche Erwägungen in Hocheinkommensländern eine Abkehr von tierischen Proteinen zugunsten alternativer Proteinquellen begünstigen.

Investitionen verbessern die Effizienz

Die Steigerung der globalen Erntemengen in den nächsten zehn Jahren ist nach Einschätzung der beiden Organisationen zu rund 85 % Folge eines erhöhten Einsatzes von Vorleistungen, außerdem von Investitionen in Produktionstechnologien und bessere Anbaumethoden. Weitere 10 % seien durch Mehrfachernten zu erklären, und lediglich 5 % entfielen auf die Ausweitung der Anbauflächen. Aquakulturen werden den Projektionen zufolge bis 2024 den Wildfang als wichtigste Quelle für Fischereierzeugnisse ablösen. Die tierische Erzeugung dürfte weltweit bei einem Zuwachs um 14 % schneller zulegen als der Viehbestand. Der Einsatz von Futtermitteln werde proportional zur tierischen Erzeugung und Aquakulturproduktion zunehmen, da Verbesserungen der Futtereffizienz durch eine höhere Fütterungsintensität aufgrund des sinkenden Anteils an Kleinstbauern aufgewogen würden.

Corona als Herausforderung

Der Agrarausblick unterstreicht laut FAO und OECD den Stellenwert von Investitionen in produktive, robuste und nachhaltige Ernährungssysteme. Zu den aktuellen Herausforderungen zählen für die beiden Organisationen neben der Corona-Pandemie auch die in Ostafrika und Asien grassierende Heuschreckenplage, die anhaltende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die Häufung extremer Wetterereignisse sowie Handelsspannungen zwischen bedeutenden Handelsmächten. Darüber hinaus müsse das Ernährungssystem an die veränderten Ernährungsweisen und Verbraucherpräferenzen angepasst werden und sollte verstärkt digitale Innovationen in den Lieferketten für Agrarnahrungsmittel nutzen. Innovationen seien von entscheidender Bedeutung, um die Widerstandsfähigkeit des Ernährungssystems in Zeiten großer Herausforderungen zu verbessern. AgE

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