Milchalternativen aus Mandel, Hafer und Co. kommen bei den Briten immer besser an. Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Mintel zufolge haben fast ein Viertel (23%) der Briten in den ersten Monaten 2019 pflanzliche Milchalternativen konsumiert. Im ganzen Jahr 2018 waren es nur 19%. Vor allem bei Frauen und jüngeren Leuten kommt demnach die Pflanzenmilch an. Hier lag die Quote bei 26 % bzw. 33% bei 16- bis 24jährigen.
Trotz steigender Popularität ist die Marktbedeutung insgesamt aber weiterhin klein. Laut Mintel machten die Milchalternativen 2018 nur 4% des Absatzes und 8% des Umsatzes von Weißmilch aus. Die Mintel-Managerin Emma Clifford sieht aber Potenzial: "Pflanzliche Milchalternativen dringen in den Mainstream vor. Das Wachstum ist Teil einer breiten pflanzlichen Bewegung, die von den Sorgen um Gesundheit, Ethik und Umwelt sowie von dem Wunsch der Verbraucher zur Ernährungsvielfalt getragen wird. Der Trend zu höherpreisigen pflanzlichen Alternativen wird sich fortsetzen und dazu beitragen, den Markt insgesamt aufzuwerten."
Junge Leute verlieren den Geschmack für Kuhmilch
Die Bedeutung der Standard-Kuhmilch als Grundnahrungsmittel geht zurück, glaubt man bei Mintel. Nur noch knapp 80 % der britischen 16- bis 24-Jährigen haben 2018 Kuhmilch getrunken. Anfang 2019 seien es sogar nur noch 73% gewesen. Bei den über 45-Jährigen ist klassische Kuhmilch hingegen nach wie vor weit verbreitet mit 92%.
Dennoch ändere sich das Konsumverhalten, heißt es. So sagen 37% der 16- bis 24-Jährigen, dass sie die Menge an Kuhmilch in den letzten 12 Monaten aus gesundheitlichen Gründen reduziert hätten. Auch Umweltbelange spielen dabei offenbar eine Rolle. Laut Studie sind 36% der jungen Befragten der Meinung, dass die Milchwirtschaft negative Auswirkungen auf die Umwelt habe.
"Die Jüngeren wenden sich von der Kuhmilch ab. Die Milchindustrie muss sich deshalb anstrengen, den jungen Verbrauchern die Vorteile der Kuhmilch und Milchprodukten im Hinblick auf die Gesundheit, zu vermitteln", stellt Clifford klar.