Nach jüngsten Angaben des International Getreiderates (IGC) dürften im laufenden Wirtschaftsjahr global rund 395 Mio. t Sojabohnen erzeugt werden und damit rund 2 Mio. t mehr als noch im Oktober prognostiziert. Das Vorjahresergebnis dürfte nun sogar um 7,5 % übertroffen werden.
Mehr in den USA und am Schwarzen Meer
Dabei schlagen insbesondere voraussichtlich größere Ernten in den USA und in der Schwarzmeerregion zu Buche. In den Vereinigten Staaten sind die Feldarbeiten nahezu beendet, im Zuge dessen wurde die US-Produktionsschätzung gegenüber Vormonat um 0,7 auf 112,4 Mio. t nach oben korrigiert. Das wären allerdings immer noch 3,3 % weniger als noch im Jahr zuvor. Für Russland stellt der Rat aktuell den Höchstwert von 7,1 Mio. t in Aussicht und damit 1 Mio. t mehr als noch im Oktober. In der Ukraine dürften indes mit 4,7 Mio. t rund 0,3 Mio. t mehr zusammenkommen. Der Rückgang der chinesischen Erzeugung dürfte damit mehr als ausgeglichen werden.
Kleinere Ernte in Brasilien?
Auch wenn für Brasilien aktuell noch an der Vormonatsprognose von 160 Mio. t festgehalten wird, sind hier Abwärtskorrekturen in den kommenden Monaten durchaus denkbar. Insbesondere in den zentralen und nördlichen Regionen dürfte die anhaltende Trockenheit das Ertragspotenzial limitieren. Demgegenüber stehen überdurchschnittliche Niederschlagsmengen im Süden des Landes.
Zudem bleibt fraglich, wie viel der avisierten Fläche aufgrund der ungünstigen Aussaatbedingungen und der deutlichen Verzögerungen der Feldarbeiten letztlich mit Sojabohnen bepflanzt wird. Berichten zufolge versuchen Farmer, einen Teil des Areals zur Aussaat von Baumwolle zu nutzen.
Verbrauch wächst mit
Angesichts eines erhöhten Verbrauchs von Sojaprodukten in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel und Industrie wird für 2023/24 unverändert zum Vormonat eine Rekordnachfrage von 386 Mio. t prognostiziert. Das Vorjahresniveau dürfte damit auch weiterhin um 7,7 % übertroffen werden.
Auch die Prognose der Sojabestände zum Ende des Wirtschaftsjahres 2023/24 bleibt mit 62 Mio. t zum Vormonat unangetastet und damit weiterhin 13,8 % oberhalb des Vorjahresniveaus. AMI