Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexej Gordejew beziffert den diesjährigen voraussichtlichen Exportumsatz Russlands für Agrarprodukte auf rund 24 Mrd $ (21,8 Mrd Euro), nach 25,7 Mrd $ (23,3 Mrd Euro) im Jahr 2018. Dennoch würde damit das 2017 von Staatspräsident Wladimir Putin vorgegebene Ziel erreicht, so Gordejew. Im kommenden Jahr soll der Wert der Agrarexporte nach den Vorstellungen des Präsidenten auf 27,2 Mrd $ (24,7 Mrd Euro) steigen und 2021 auf 31,6 Mrd $ (28,7 Mrd Euro). Für 2024 sind sogar 45 Mrd $ (40,9 Mrd Euro) angepeilt.
Unterdessen bezweifelt Maxim Nikitotschkin von der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY), dass das Fünfjahresziel erreichbar ist. Der Marktforscher hält mit Blick auf das Jahr 2024 vielmehr Agrarexporterlöse zwischen 30 Mrd $ (27,3 Mrd Euro) und 35 Mrd $ (31,8 Mrd Euro) für realistisch. Das russische Ausfuhrvolumen an Agrarerzeugnissen sei 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 2 % gesunken, gab Nikitotschkin zu bedenken.
Allerdings sei der durchschnittliche Ausfuhrpreis um 34 % auf schätzungsweise 412 $/t (374 Euro) gestiegen. „Dies ist in erster Linie auf den höheren Ausfuhranteil teurerer Produkte wie Krustentiere, Fisch und Pflanzenöl zurückzuführen“, so der Analyst. Gleichzeitig sei der Anteil des relativ billigen Getreides zurückgegangen. Für eine positive Entwicklung des Agrarexportwerts müsse die Ausfuhr von Erzeugnissen mit höherer Wertschöpfung weiter gesteigert werden, betonte Nikitotschkin. AgE