Im ersten Monat des laufenden Wirtschaftsjahres exportierte Russland nach Angaben von UkrAgroConsult weniger Gerste als im Juli 2017. Mit 638.400 Tonnen wurden 4,5 Prozent weniger ausgeführt. Es ist wahrscheinlich, dass Russland aufgrund der Vormachtstellung am Weltweizenmarkt zu Beginn des Wirtschaftsjahres seinen Fokus vor allem auf den Weizenexport gelegt hatte. Immerhin wurden mit 3,8 Millionen Tonnen fast sechsmal mehr Weizen ins Ausland abgegeben als Gerste.

 

Die Exporte anderer Getreidearten sind dabei in den Hintergrund gerückt. Aber diese Produkte dürften in den laufenden Monaten wieder an Priorität zulegen, denn die Nachfrage ist ungebrochen rege. Das zeigt die Zunahme der Exporte in die wichtigsten Abnehmerländer. So erhielt Saudi-Arabien im Juli 2018 rund 337.900 Tonnen russische Gerste und damit fast 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Iran nahm 104.400 Tonnen ab, sodass beide Länder zusammen für rund 70 Prozent der Gerstenausfuhren stehen.

 

Im September dürften Russlands Exporte von Weizen, Gerste und Mais voraussichtlich 4,6 Millionen Tonnen betragen, verglichen mit 5,3 Millionen Tonnen im August, so die Landwirtschaftsberatung SovEcon. Bislang wurden knapp 80 Prozent der Getreideflächen in Russland geräumt. Mit einem Durchschnittsertrag von 26,4 Dezitonnen je Hektar dürfte die russische Getreideernte 93,9 Millionen Tonnen erreichen. 2017 waren 118,7 Millionen Tonnen mit einem durchschnittlichen Ertrag von 30,8 Dezitonnen je Hektar gedroschen worden. AMI