Eine aktuelle Analyse von Jan Peters, Peters Agrardaten GmbH:
Die Matif-Weizenkurse zogen in der vergangenen Woche wieder leicht an, doch die laufende Woche startet mit roten Zahlen: Die Matif schloss am Montag mit 204,50 €/t für den Mai-Termin. Der Markt reagiert auf die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland. Ob die Situation im Schwarzen Meer den Getreideexport beeinflussen wird, bleibt abzuwarten.
EU-Zollpläne lassen Kurse steigen
Doch auch die Ankündigung der EU-Kommission vom vergangenen Freitag, Zölle auf russisches Getreide ergeben zu wollen, sorgt für tendenziell bullische Kurse in Paris. Am Exportmarkt ist zuletzt Ägypten aus Käufer von 110.000 t Weizen aufgetreten. Bulgarien und Rumänien konnten den Auftrag an Land ziehen, doch Russland übt weiterhin starken Druck auf die Preise aus. Für Europa rechnet der Europäische Verband des Getreidehandels (Coceral) mit einer leicht verschlechterten Getreideernte gegenüber der Dezemberschätzung. Während die Ertragsprognosen mit 5,8 t/ha stabil blieben, sank die Flächenprognose für Weichweizen um etwa 400.000 auf 21,1 Mio. t.
Erzeugerpreise ziehen noch nicht mit
In Deutschland wurde vom Deutschen Wetterdienst der nasseste Winter seit Beginn der Messungen gemessen. Bis zum 24. März fielen im deutschlandweiten Mittel rund 538 mm Niederschlag. Am Kassamarkt wollen die Gebote noch nicht so recht mit den steigenden Kursen an der Börse mitziehen. Auch sind die Gebote für die neue Ernte den Erzeugern noch nicht hoch genug.