Nach wochenlang schwächeren Notierungen aufgrund der Corona-Pandemie beginnen sich die Schlachtrinderpreise in der Europäischen Union wieder zu befestigen. Experten zufolge haben die erfolgten Lockerungen beim Infektionsschutz den Rindfleischabsatz im Außer-Haus-Verzehr belebt.
Nach Angaben der Brüsseler Kommission erlösten Jungbullen der Handelsklasse R3 in der Woche zum 24. Mai im gewogenen Mittel der Mitgliedstaaten 345,68 Euro je 100 kg Schlachtgewicht (SG); das waren 3,71 Euro oder 1,1 % mehr als in der Vorwoche. Überdurchschnittlich stark erhöhten hierbei mit jeweils gut 2 % die Schlachtunternehmen in Deutschland, Polen, Irland und Tschechien ihre Auszahlungsleistung.
In Spanien und Österreich wurde jeweils 0,7 % mehr Geld für R3-Bullen bezahlt; in Frankreich und Dänemark blieben die Notierungen unverändert. Erzeuger in Italien mussten hingegen einen Abschlag hinnehmen, der sich auf 2,6 % belief.
Die Durchschnittsnotierung für Altkühe der Handelsklasse O3 legte laut der Kommission im Berichtszeitraum gegenüber der Vorwoche um 3,49 Euro oder 1,4 % auf 260,48 Euro/100 kg SG zu. Die höchsten Zuschläge mit 3,1 % bis 3,5 % wurden in Deutschland, Estland und Lettland verzeichnet.
Moderater fielen die Preiserhöhungen mit 1,6 % bis 2,5 % in Österreich, den Niederlanden und Irland aus. In Frankreich und Polen erhielten die Altkuheinsender jeweils 1 % mehr Geld. In Dänemark und Italien erlösten die Tiere dagegen rund 0,5 % weniger als in der Vorwoche; in Portugal, Rumänien und der Slowakei wurden sogar Abschläge zwischen 3,2 % und 3,7 % fällig.
Auch Schlachtfärsen wurden zuletzt im EU-Mittel teurer gehandelt: Mit dem Durchschnittspreis der meldenden Mitgliedstaaten ging es für Tiere der Klasse R3 um 3,73 Euro oder 1,1 % auf 357,17 Euro/100 kg SG nach oben. Erneut konnten sich dabei die deutschen Erzeuger über einen im EU-Vergleich überdurchschnittlichen Zuschlag von 2,2 % freuen. Ebenso stark zogen die Notierungen in Irland und Portugal an.
Moderater fielen die Zuwächse in Italien, Frankreich und Polen mit 0,6 % bis 1,2 % aus. Unter Druck stand der Schlachtfärsenmarkt dagegen in Dänemark und Österreich mit Preisrückgängen von 1,7 % beziehungsweise 2,6 %.