Es bahnte sich gestern Mittag schon an. Obwohl Schlachtschweine knapp und gesucht sind, akzeptieren die großen Schlachtunternehmen in Deutschland den VEZG-Preis von 1,47 €/kg SG für die neue Schlachtwoche nicht. Geschlossen und fast zeitgleich teilten die Einkäufer von Tönnies, Vion, Westfleisch und Danish Crown ihren Lieferanten nach der Veröffentlichung des neuen Vereinigungspreises mit, dass sie den Preisanstieg von 3 Cent nicht mittragen und weiterhin nur 1,44 €/kg SG zahlen.
Das sorgt bei Erzeugervertretern für Kopfschütteln. Denn zum aktuellen Lebendmarkt passt dieses Vorgehen absolut nicht. „Die Stückzahlen sind bei den hohen Temperaturen rückläufig und die rote Seite sucht händeringend nach Schweinen“, berichtet ein Marktteilnehmer. Im Vorfeld zur neuen Notierung waren deshalb sogar noch viel höhere Preisanstiege im Gespräch. Viele Mäster verstehen die Welt nicht mehr. Während die Händler sich um ihre Schlachttiere reißen und gerne auch zu leichte Tiere aufladen, treten die Schweinepreise zur besten Grillzeit im Jahr auf der Stelle.
Es drängt sich eine Frage auf:
Ist die Marktmacht der Schlachter mittlerweile so groß, dass selbst ein sehr knappes Angebot nicht mehr zum Preisanstieg ausreicht? Und was kann man dagegen tun?