Der Bad Bramstedter Standort des Schlachtbetriebs Thomsen wird Ende Januar geschlossen. Erst im April des vergangenen Jahres hatte der Fleischkonzern Tönnies das Traditionsunternehmen von Rüdiger Thomsen mit den Standorten Kellinghusen (Schlachterei) und Bad Bramstedt (Zerlegebetrieb) gekauft. Wie die Kieler Nachrichten berichten, hatte Tönnies noch vor einem knappen Jahr Investitionen in Millionenhöhe an beiden Standorten angekündigt.
„Die Entscheidung ist kurzfristig gefallen“, sagt Markus Eicher, Pressesprecher des Unternehmens Tönnies. Und zwar erst Ende des Jahres, nach Weihnachten. „Wir haben die Mitarbeiter dann sofort darüber informiert“, erklärte Eicher. Für die 31 Angestellten im Zerlegebetrieb sicher keine schöne Nachricht kurz vor dem Jahreswechsel, dass sie einen Monat später keinen Arbeitsplatz mehr in Bad Bramstedt haben werden. „Wir bieten den Mitarbeitern Alternativen in Kellinghusen an. Doch wir wissen aus Erfahrung, dass nicht für jeden etwas Passendes dabei sein wird“, sagte Eicher und verwies auch auf den längeren Arbeitsweg. „Jemand der Schlachter ist, wird nicht plötzlich gerne Gabelstapler fahren“, meinte der Presssprecher. Aus persönlichen und betrieblichen Gründen werde es also nicht gelingen, alle 31 Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Genaue Zahlen wollte Eicher nicht nennen.
Ebenso wenig möchte sich das Unternehmen zu den konkreten Gründen der plötzlichen Schließung äußern. Es habe von Seiten der Behörden Verzögerungen bei Genehmigungen gegeben, sagte Eicher: „An der ein oder andern Stelle hat es gehakt.“ Welche Investitionen genau der Kreis Segeberg, der in diesem Fall die zuständige Behörde ist, dem Fleischkonzern nicht genehmigen wollte, darüber gab Eicher keine Auskunft: „Ich will niemandem den Schwarzen Peter zuschieben.“ Aber: „Wenn uns unsere Investitionen genehmigt worden wären, würden wir im Februar noch in Bad Bramstedt produzieren.“
Es sei bereits ein Teil in den Zerlegebetrieb investiert worden, sagte Eicher: „Wir wussten aber von Anfang an, dass wir in Bad Bramstedt nur über einen gewissen Zeitraum hinweg produzieren können, weil es hier nicht genug räumliche Kapazitäten gibt.“ Die Schlachterei in Kellinghusen werde wie geplant erweitert.