Am deutschen Markt für Sojaschrot ist nach Einschätzung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in den kommenden Monaten mit einem zusätzlichen Preisdruck zu rechnen. Demnach dürfte das Schrotangebot aus Brasilien in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres angesichts der sehr optimistischen Prognosen für die Sojabohnenernte 2020 groß bleiben.
Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) werde der größte Anteil des Sojaschrots auf dem hiesigen Kassamarkt aus Brasilien und Argentinien importiert. Allein im Juli und August 2019 habe Deutschland 254 000 t aus Brasilien und 34 000 t aus Argentinien erhalten.
Schrotpreise um 9 % abgerutscht
Laut UFOP haben die Sojaschrotpreise in der Bundesrepublik ihr bisheriges Jahreshoch bereits im Juni erreicht. Seitdem seien sie um durchschnittlich 9 % zurückgegangen. Für Preisdruck gesorgt hätten die schwache Kursentwicklung am Warenterminmarkt in Chicago und das nur sporadische Kaufinteresse der Mischfutterbetriebe.Ware mit einem Proteingehalt von 44 % kostete nach Angaben der AMI im Bundesdurchschnitt zuletzt 292 Euro/t; 48er Sojaschrot lag bei 317 Euro/t.
Der brasilianische Dachverband der Pflanzenölindustrie veranschlagte die Bohnenernte 2020 im eigenen Land zuletzt auf voraussichtlich 122,8 Mio t; das wäre das zweitgrößte Aufkommen aller Zeiten. Der Rekord von fast 123,1 Mio t Sojabohnen wurde 2018 aufgestellt. AgE