Die Ausfuhren von Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine haben seit Kriegsbeginn unter wechselnden Bedingungen stattgefunden. Üblicherweise finden die Transporte schwerpunktmäßig in der frostfreien Zeitspanne statt.
In den ersten fünf Monaten 2022 nach Kriegsbeginn wurden die Verladungen über die Schwarzmeer-Seehäfen durch russische Attacken massiv eingeschränkt. Die Exporte fielen auf weniger als ein Drittel des mehrjährig üblichen Monatsmittels zurück. Die unerwartete Verknappung löste explosionsartig steigende Weltmarktpreise aus.
Im Juli 2022 wurde mit Unterstützung durch die UNO und der Türkei das sog. Schwarzmeer-Abkommen mit Russland beschlossen, das eine sichere Verladung und Seewegroute vorsah. In der Folgezeit stiegen die Ausfuhren zeitweise überdurchschnittlich an.
Neue Seewege erschlossen
Im Juli 2023 kündigte Russland das Schwarzmeer-Abkommen. Die ukrainischen Ausfuhren fielen in den ersten Folgemonaten auf die Hälfte zurück. Ab Okt.2023 gelang es der Ukraine einen anderen Seeweg entlang der rumänisch-bulgarischen Hoheitsgewässer zu nehmen, der weniger gefährdete Lieferungen in größeren Mengen mit dem Schiff ermöglicht.
Eisenbahn-Transport stagniert
Die Transporte mit der Eisenbahn wurden erhöht, erreichen aber durchschnittlich nur 1 Mio. t je Monat. Zwischenzeitlich gestiegene LKW-Transporte haben zuletzt wieder an Bedeutung abgenommen. Die Landtransporte sind kostspielig, zeitaufwändig und begrenzt leistungsfähig.
Die Landtransporte verursachen Spannungen in den osteuropäischen Transitländern, weil billiges Ukraine-Getreide das dortige Preisniveau unterläuft.