Die Ukraine setzt auch im laufenden Wirtschaftsjahr auf den Weltmarkt. Das Wirtschaftsministerium in Kiew geht in einer ersten Prognose von 24,8 Mio. t Getreide aus, die exportiert werden; das wären 5,5 % mehr als 2012/13. Läuft es nach Plan, führt die Ukraine demnach im Einzelnen 8,0 Mio. t Weizen, 14,4 Mio. t Mais, 2,2 Mio. t Gerste und 95 000 t Roggen aus.
Nach den inzwischen präzisierten Angaben exportierte die Ukraine in der vergangenen Saison 23,5 Mio. t Getreide einschließlich Mehl und weiterer Verarbeitungsprodukte. Zum Übergang der Wirtschaftsjahre befanden sich nach den Schätzungen des Wirtschaftsministeriums noch knapp 6 Mio. t Getreide auf Lager.
Orientierung an den Weltmarktpreisen
Den zuletzt verzeichneten Rückgang der Getreidepreise führte Landwirtschaftsminister Nikolai Prisjashnjuk auf die mit der Ernte übliche Steigerung des Angebots zurück. Er sei aber überzeugt, dass die Preise im August mit der Belebung der Ausfuhren wieder steigen würden.
Für Wirbel sorgte seine Aussage, wonach die größten Getreidehandelsgesellschaften sich ihm gegenüber bereiterklärt hätten, die Ankaufspreise jetzt um 7 % bis 10 % anzuheben. Eine solche Zusage sei weder beim Treffen mit dem Minister gemacht worden, noch wäre sie aus rechtlichen Gründen möglich, stellte der Präsident der Ukrainischen Getreide-Assoziation (UGA), Wladimir Klimenko. Die Händler müssten sich an den Weltmarktpreisen orientieren, so Klimenko. Demnach wurde die Tonne Brotweizen mittlerer Qualität Anfang voriger Woche je nach Region für umgerechnet 134 Euro bis 173 Euro und die Tonne Gerste für 139 Euro bis 173 Euro gehandelt. (AgE/ab)