Aus mehreren Regionen Nordamerikas kommen Berichte über Qualitätsprobleme beim Weizen. Mit den frühen und reichlichen Niederschlägen im Mittleren Westen der USW lagen die Ertragsschätzungen hoch. Aber ein großes Hektolitergewicht aufgrund großer Körner führt auch immer zu einem niedrigeren Proteingehalt.
Vor allem beim Sommerweizen "Hard Red Western Spring" (HRWS) in den Anbaugebieten in den Bundesstaaten Minnesota und North Dakota gibt es ofbar häufig niedrige Proteingehalte. So wird berichtet, dass der Anteil an Partien mit 14 % Rohprotein (RP) unterdurchschnittlich gering sein soll, der Anteil an 13 % RP-Partien zwar größer als üblich, aber eben auch viele Partien mit weniger als 13 % RP.
In den vergangenen Wochen gab es in der Region weiterhin Regen, was zu Auswuchs, niedrigen Fallzahlen und zusätzlich zu erhöhte DON-Werten geführt hat. Bereits in den Wochen zuvor hat das an den Kassamärkten zu einem kräftigen Anstieg der Prämien für spot-Partien mit 14 % und 15 % RP geführt.
Preise weiter unter Druck
Jetzt könnte man denken, dass es ein Problem auf den Kassamärkten gibt und der Terminmarkt folgen würde, aber nicht in Minnesota. Die Proteingehalte sind offenbar durchaus ausreichend, um Käufer am Verarbeitungsstandort Minneapolis als auch am Exportstandorten Duluth zu befriedigen, solange diese lieferbaren Qualitäten offeriert werden und diese mit einem ordentlichen Abschlag vergütet werden. Das ist allerdings alles rein theoretisch, denn haben will diese Qualität trotzdem niemand.
So gibt es keine physischen Gebote, nur den Papiermarkt, der dazu verwendet wird, einen völlig überverkauften Kassamarkt auszugleichen – und in die Knie geht. Darüber hinaus ist Minnesota nicht der einzige HRWS (Hard Red Western Spring) produzierende Bundesstaat. Zwar wird HRWS nur in Minneapolis an der Terminbörse notiert, aber in Wisconsin, dem westlichen North Dakota, Montana und Kanada gibt es in diesem Jahr gute Qualität auf den Kassamärkten. Das belastet die Kurse.