Der International Grains Council (IGC) hat seine Prognose für die weltweite Weizenernte um 2 Mio. t auf 799 Mio. t gesenkt. Damit widerspricht das IGC der Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), das die Ernte für die Saison 2024/25 leicht nach oben korrigiert hatte.
Für die EU gehen die Londoner Experten nun von einer um 4 Mio. t auf knapp 125 Mio. t reduzierten Ernte aus. Eine leichte Korrektur nach unten gab es auch für die US-Ernte und die kanadische Ernte. Insbesondere für Kanada hatte das USDA die Erwartungen noch deutlich nach oben korrigiert. Aufwärtsrevisionen gab es vom IGC dagegen für die Ukraine und Kasachstan.
Weizenvorräte schrumpfen
Aufgrund der nach unten revidierten Ernteschätzung und der Anhebung der Verbrauchsprognose dürfte der Weizenmarkt ein Angebotsdefizit von 3 Mio. t aufweisen. Dies spiegelt sich in einem Rückgang der Lagerbestände in den wichtigsten Exportländern wider. Besonders ausgeprägt dürfte der Lagerabbau in der EU sein. Dort dürften die Weizenbestände Ende 2024/25 nur noch knapp 12 Mio. t betragen. Das sind gut 6 Mio. t weniger als zu Beginn des Erntejahres.
Fehlende Exportmöglichkeiten drücken Preise
Vor diesem Hintergrund erscheint der Rückgang der EU-Weizenpreise auf ein 5-Monatstief von rund 200 €/t zunächst etwas unlogisch. Denn die Verfügbarkeit und die Lagerbestände an Weizen in der EU sind alles andere als üppig. Preistreibend für die aktuelle Entwicklung ist daher vor allem der derzeit reichlich verfügbare Weizen außerhalb der EU.
IGC: Maisvorräte schrumpfen leicht
Der IGC korrigiert die Weltmaisernte sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich leicht nach oben auf 1.225,5 Mio. t. Für die Ukraine (-1,2 Mio. t) und die EU27 (-2 Mio. t) wird im Vergleich zur Vormonatsschätzung eine geringere Produktion erwartet. Dagegen wird die US-Maisernte um +5,5 Mio. t nach oben korrigiert. Im Vergleich zum Vorjahr soll die Maiserzeugung leicht höher ausfallen. Der weltweite Verbrauch wird mit 1.229 Mio. t ebenfalls etwas höher eingeschätzt. Auch hier wird mit einem Abbau der Lagerbestände gerechnet.
Bei den anderen Getreidearten wird die Erzeugung mit 290 Mio. t leicht ansteigen, der Verbrauch mit rund 289,5 Mio. t aber nahezu gleich bleiben.