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Raiffeisenverband: Getreideernte fast so schlecht wie im Dürrejahr 2018

Kleinere Aussaatflächen und ungünstige Witterungsbedingungen haben für einen regelrechten Einbruch beim Ernteaufkommen gesorgt: Mit minus 8 % zum Vorjahr könnten Versorgungsfragen relevant werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Waren die Prognosen für die diesjährige Ernte in Deutschland noch recht optimistisch, mussten die Erwartungen im weiteren Verlauf sukzessive – und in einigen Gegenden deutlich – zurückgenommen werden. In seiner neuesten und letzten Ernteschätzung bestätigt der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) dieses pessimistische Bild. Er geht nun von der schlechtesten Getreideernte seit 2018 aus.

Vorjahr weit unterschritten

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„Mit 39,1 Mio. t Getreide wird ein Ergebnis eingefahren, das rund 8 % unter der Vorjahresernte liegt. Nur im Dürrejahr 2018 wurde ein schlechteres Resultat erzielt“, resümiert der DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Er hält inzwischen sogar Angebotslücken für möglich: „Unser Verbrauch in Deutschland liegt bei rund 40 Mio. t Getreide. Daher können Versorgungsengpässe nicht ausgeschlossen werden, insbesondere weil die Qualitäten ebenfalls oftmals enttäuschen.“

Die Gründe für das schlechte Ergebnis liegen nach Darstellung des Marktexperten in einer erneut gesunkenen Anbaufläche sowie in niedrigeren Hektarerträgen. Diese sind ihm zufolge auf das unbeständige Wetter mit teilweise starken Niederschlägen sowie fehlender Wärme und Sonnenschein zurückzuführen. Außerdem führten zunehmende Einschränkungen bei der Düngung und dem Pflanzenschutz zu weiteren Ertragsrückgängen. Die Erwartungen an die Rapsernte korrigierte der DRV deshalb ebenfalls leicht nach unten. Aktuell erwartet er eine Erntemenge von 3,6 Mio. t.

Versorgungssicherheit ist zentrale Herausforderung

„Die Getreideanbaufläche in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Vor zehn Jahren wurden auf 6,5 Mio. ha Getreide erzeugt, aktuell beträgt die Anbaufläche nur noch gut 5,8 Mio. Ha“, gibt Seedler zu bedenken. Besonders drastisch sank die Anbaufläche von Weizen, der wichtigsten Getreideart in Deutschland. Sie nahm in den vergangenen zehn Jahren um knapp ein Viertel von 3,2 Mio. auf aktuell 2,5 Mio. ha ab.

Ursächlich für den Rückgang der Anbaufläche sind laut Seedler insbesondere Bau- und Klimaschutzmaßnahmen sowie der Ausbau erneuerbarer Energien. Er fordert daher: „Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Es braucht ein Umdenken in der Politik.“ Der Flächenverbrauch müsse reduziert und die Produktivität auf den Flächen durch den Einsatz modernster Züchtungsmethoden sowie digitaler Technik bei der Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln gesteigert werden. „Der politische Fokus darf nicht länger nur auf der Extensivierung liegen. Die Versorgungssicherheit durch heimische Erzeugung muss wieder mehr an Bedeutung gewinnen“, warnt der DRV-Fachmann.

Enttäuschende Ergebnisse auch im Ausland

Seedler warnt davor, sich auf den internationalen Handel zu verlassen: „Dies kann sich zu einem Trugschluss entwickeln. Denn auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Spanien fällt die Ernte enttäuschend aus.“ Auch dort habe das unbeständige Wetter mit extremen Niederschlägen Spuren hinterlassen. Und in der Schwarzmeerregion wird aufgrund von Trockenheit ebenfalls von geringeren Ernten als im Vorjahr ausgegangen. „In diesem Jahr dürften sowohl die europäische als auch weltweite Getreideversorgungsbilanz erneut sehr knapp ausfallen. Lediglich die prognostizierte gute Körnermaisernte könnte für Entspannung sorgen“, so Seedler.

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