Nach dem starken Erzeugungsanstieg 2022/23 von +17 % erwartet das US-Agrarministerium (USDA) für das kommende Jahr 2023/24 eine weltweilt um -1 % geringere Rapsernte. Die Entwicklung ist jedoch in den einzelnen Anbaugebieten sehr unterschiedlich.
In den beiden größten Erzeugerländern EU und Kanada schätzt das USDA jeweils eine Steigerung von +14 bzw. 13 %. Ausschlaggebend für das EU-Ergebnis ist die höhere Anbaufläche, während in Kanada zusätzlich steigende Hektarerträge für eine größere Produktion sorgen. Kanadas Rapsexporte steigen nach der Katastrophe im Jahr 2021/22 wieder auf 8,9 Mio. t bzw. 50 % des Welthandels. Die EU bleibt weltgrößter Importeur, allerdings mit verminderten 5,1 Mio. t.
Ernteeinbruch in Australien?
Nach 2 Rekordjahren infolge des günstigen La Niña-Wetters erlebt Australien einen Einbruch von vorjährigen 8,3 Mio. t auf diesjährige 5,5 Mio. t. Der Wechsel zur El Niño-Großwetterlage hat die Farmer bereits im Vorfeld dazu veranlasst, die Anbauflächen drastisch zu kürzen. Dazu wird aufgrund der erwarteten Niederschlagsarmut mit deutlich schwächeren Flächenerträgen gerechnet. Die australische Ernte wird regelmäßig zu rd. 75 % exportiert.
In den vielen kleinen übrigen Rapsanbaugebieten einschl. der Ukraine rechnet man mit einer Minderung zum Vorjahr um rd. 9 %.
China bleibt trotz steigender Eigenerzeugung ein Einfuhrgebiet mit rd. 3 Mio. t. Die steigende indische Ernte macht jedoch Rapseinfuhren überflüssig.
Preise um 400 €/t stabilisiert
Entscheidend für die Preisbildung beim Raps ist die Konkurrenz der beiden Marktführer beim Marktsektor für pflanzliche Öle, nämlich Palmöl und Sojaöl. Dazu kommt noch aufgrund der Rapsölverwendung zu Biokraftstoffen die Abhängigkeit zum Rohölpreis. Aktuell stabilisieren sich die Rapspreise wieder auf dem Niveau um 400 €/t.