Der deutsche Schlachtschweinemarkt ist Anfang September weiter gut mit schlachtreifen Tieren versorgt. Die nach der Tönnies-Schließung entstandenen regionalen Überhänge bauen sich nur langsam ab, und in der Fleischvermarktung fehlt im Inland die Dynamik.
Somit hat sich die Marktlage kaum verändert - entsprechend der Schlachtschweinepreis auch nicht. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ließ am vergangenen Mittwoch (2.9.) ihre nationale Leitnotierung mit 1,47 €/kg Schlachtgewicht (SG) die achte Woche in Folge unverändert. Der Lebendmarkt sei ausgeglichen und in preislicher Hinsicht „festgefahren“, berichteten Analysten.
Die nach wie vor eingeschränkten Kapazitäten für Schlachtung und Zerlegung durch Corona-Auflagen und fehlende Mitarbeiter ließen die Schweineüberhänge nur zögerlich schwinden, zumal auch immer neue Tiere die Schlachtreife erlangten.
Beim Fleischabsatz blieb laut den Experten bisher der Ansturm der Urlaubsrückkehrer in den Geschäften weitgehend aus. Verarbeitungsware werde saisonal wieder mehr nachgefragt, die Grillartikel dafür weniger.
Immer besser scheint jedoch der Chinaexport zu laufen, doch konnte dieses Absatzplus allein die Preise bisher nicht wieder nach oben bringen. In Österreich war zwar dagegen das Schlachtschweineangebot fortgesetzt knapp, doch auch dort blieb der Leitpreis des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) mit 1,58 €/kg SG unverändert.
Neben der Preisstarrheit im benachbarten Deutschland sei dafür auch der besser versorgte Fleischmarkt verantwortlich gewesen, berichtete der VLV. In Belgien und Spanien blieben die aktuellen Schlachtschweinenotierungen zuletzt ebenfalls unverändert. Gleiches galt für den Ankaufspreis von Danish Crown, wobei das Unternehmen von einem verhaltenen Schweinefleischabsatz am EU-Binnenmarkt und guten Verkäufen nach China und Japan berichtete. Insgesamt hat der Ende August kurzfristig zu beobachtende Aufschwung der EU-Schlachtschweinenotierungen Anfang September wieder an Schwung verloren.