Der niederländische Schlachtkonzern schaut zufrieden auf das Jahr 2019. „Es war ein erfolgreiches Jahr“, erklärt der Konzernchef Ronald Lotgerink gegenüber top agrar. Die Schweinefleischdivision habe gute Margen in Europa geliefert und man habe von der hohen Nachfrage in Asien profitiert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf über 113 Mio. € im Vergleich zu 60,5 Mio. € im Jahr 2018. Der Nettogewinn stieg um 10,2 Mio. € auf 26,7 Mio. €.
Der Umsatz ist im gleichen Zeitraum um 8,4 % auf fast 5,1 Mrd. € gestiegen, was insbesondere auf die höheren Preise für Schweinefleisch zurückzuführen ist. Gesunken sind bei der Vion allerdings die Schlachtzahlen. Wie das Unternehmen mitteilt wurden konzernweit 15,2 Mio. Schweine und 844.000 Rinder geschlachtet. Das entspricht einem Rückgang um 2 % bzw. gut 7 % gegenüber 2018. Das sei aber nicht weiter schlimm, weil man vor allem auf höhere Wertschöpfung aus sei, erklärt Lotgerink im Gespräch mit der Redaktion.
Rindfleischgeschäft schwächelt
Das Konzernergebnis hätte noch besser ausfallen können, erklärt der Vion-Chef. Die schwierige Marktlage bei Rindfleisch belaste jedoch das Ergebnis. „Sowohl die Nachfrage nach Rindfleisch als auch das Angebot waren niedriger“, erklärt der CEO. Er sieht u. a. den zunehmenden Wettbewerb im Markt durch Importe von billigem Rindfleisch aus Südamerika als Problem. Darüber hinaus herrschte eine geringe Nachfrage nach Rinderhäuten.
Corona verändert Konsum
Das Coronavirus bereitet auch der Vion Sorgen. Es bringe 2020 große Unsicherheit. Der Konzern sieht sich als Lebensmittelhersteller in einer entscheidenden Rolle in der Versorgung der Gesellschaft. Man arbeite eng mit den deutschen und niederländischen Behörden zusammen.
Lotgerink beobachtet eine starke Veränderung des Konsums durch die Coronakrise: „Man isst nicht mehr auswärts, sondern zu Hause. Der Absatz von Fleisch an Restaurants und Hotels ist zum Erliegen gekommen, während Supermärkte deutlich mehr abnehmen“, erklärt der Manager. Der Umsatz bei einfachen Fleischprodukten wie Hackfleisch nehme im Vergleich zu Gourmetprodukten zu. Diese Verschiebungen wirke sich erheblich auf die Fleischverwertung aus, wodurch ein neues Verhältnis zwischen Ein- und Verkaufspreisen entstehe.
Logterink sieht trotz Corona im Asienexport für 2020 große Chancen. Die hartnäckige Afrikanische Schweinepest werde auf Jahre einen hohen Importbedarf in China zur Folge haben. Die Corona-Pandemie werde sogar dazu führen, dass sich die Schweinebestände im Reich der Mitte noch langsamer erholen als erwartet.