Weizen unter Druck
Die Weizenpreise in Paris geben weiter nach. Die Angriffe und Blockaden Russlands auf die Donauhäfen und Odessa haben die Ausfuhren offenbar nicht behindert. Das ukrainische Landwirtschaftsministerium berichtet von einer Weizenernte in diesem Jahr bis jetzt in Höhe von gut 8,0 Mio. t. Auch aus Russland wird vom Beratungsbüro Sovecon die Aussicht auf die Weizenernte um 0,3 Mio. t auf 87,1 Mio. t erhöht.
Zudem sorgen die Gespräche Putins mit den afrikanischen Staaten in St. Petersburg über die Lieferung von russischem Weizen für schwächere Preise. Russland nahestehende Länder sollen die Ware kostenlos bekommen.
Weizen im Rheingraben kann mit guten Ergebnissen von bis zu 11,0 t /ha eingefahren werden. In Schleswig-Holstein erwartet das Statistikamt in Kiel aufgrund der Trockenheit rund 15 % weniger Getreide als im Vorjahr. In Rheinhessen sind die Arbeiten mit sehr heterogenen Ergebnissen abgeschlossen In vielen Regionen Deutschland unterbricht der Regen die Arbeiten. Die Sorge um die Qualitäten wächst. Teilweise hat die Landwirtschaft die höheren Kurse für Abschlüsse genutzt, lagert jetzt wieder eher ein.
Raps hat deutlich nachgegeben
Die Kurse für Raps gaben ebenfalls deutlich nach. Das Niveau nähert sich in Paris und am Kassamarkt wieder der Marke von 400 €/t oder unterschreitet sie. Vor knapp zwei Wochen waren die 500 €/t durchbrochen. Damit schließt sich der Raps den negativen Preisentwicklungen der Sojabohne an. Auch wenn für den August in den US-Anbaugebieten sehr hohe Temperaturen vorausgesagt sind, bleiben die Auswirkungen noch unsicher. Verhaltene Niederschläge sind angekündigt.
Ebenso drückt die gute Ernteschätzung für Brasilien auf die Kurse. Somit verlieren die Kurse für die Bohne, trotz guter Verkäufe auf dem Weltmarkt. Pflanzenöle ziehen nach einer Schwächephase wieder an.
Die Rapsernte in Deutschland ist aufgrund der Regenfälle unterbrochen. Während in einigen Regionen die bisherigen Rapsergebnisse mit 1 t /ha bis 4 t /ha unterdurchschnittlich ausfallen, können andere Gebiete Erträge von guten 4 t /ha im Schnitt mit guten Ölgehalten aufweisen. Strategie Grains hat die Rapsernte in der EU um 500 000 t auf gut 19 Mio. t zurückgenommen. Die höheren Kurse wurden von der Landwirtschaft für Verkäufe genutzt.