Herr Sönnichsen, Schweinehalter hängen bei der Kastrationsfrage weiter in der Luft. Westfleisch hält sich bei dem Thema auch sehr bedeckt. Warum?
Sönnichsen: Für uns als Schlachtbetrieb ist entscheidend, dass wir nicht noch mehr Fleisch sortieren müssen. Das kostet Geld! Wir arbeiten daran, dass alle Kunden im Inland alle Verfahren akzeptieren: Ebermast, Kastration unter Vollnarkose und Improvac.
Was heißt das genau für das Fleisch von Improvac-Ebern?
Sönnichsen: Unsere Tests zeigen, dass sich das Fleisch von Improvac-Ebern nicht von Kastraten-Fleisch unterscheidet. Mehr als 90% unserer inländischen Kunden haben das verstanden ─ aber eben immer noch nicht alle.
Die Zeit drängt! Wann sagen Sie endlich, wie Sie Improvac-Tiere abrechnen wollen?
Sönnichsen: Ich könnte Ihnen jetzt eine Abrechnungsmaske geben. Sie hätte allerdings Abzüge, weil wir noch nicht frei vermarkten können. Wir haben aber die Chance, den Knoten in nächsten Monaten durchzuschlagen. Wenn das gelingt, brauchen wir eigentlich keine neue Maske.
Wie die Westfleisch die Coronakrise überwinden will, und warum das Werkvertragsende für die Genossenschaft sogar ein Wettbewerbsvorteil werden kann, lesen Sie im ganzen Interview in der aktuellen top agrar-Ausgabe 8/2020.