Der Konzernumsatz der BayWa AG betrug im Geschäftsjahr 2023 23,9 Mrd. € (Vorjahr: 27,1 Mrd. €). Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag mit 304,0 Mio. € (Vorjahr: 504,1 Mio. €) erwartbar hinter dem Ausnahmejahr 2022 zurück.
Die Jahresprognose von 320 bis 370 Mio. Euro verfehlte der Konzern damit nur knapp. Im Vergleich zu 2021 und damit der Zeit vor Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat die BayWa das EBIT jedoch um 14 % gesteigert. Allerdings belastete der rasante Zinsanstieg alle Geschäftsbereiche und drückte auf das Ergebnis: Nach Abzug von Zinsen und Steuern schließt die BayWa das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Minus von 93,4 Mio. € und damit 332,9 Mio. € hinter dem Vorjahr ab.
Kostenreduktion angesagt
„Wir nutzen das Jahr 2024 zur Konsolidierung. Dafür schauen wir uns aktuell jede unserer über 500 Beteiligungen an und definieren Wachstumsfelder, Optimierungsfelder sowie Geschäftsfelder, von denen sich die BayWa trennen will. Zukünftig muss jede Einheit für sich profitabel sein“, sagt Marcus Pöllinger, CEO der BayWa AG. „Mit der Umsetzung unserer ,Strategie 2030‘ werden wir die Profitabilität der BayWa erhöhen und unsere Kosten über alle Geschäftsbereiche und Verwaltungseinheiten hinweg reduzieren. So werden wir die Eigenkapitalquote mittelfristig in Richtung 20 % führen und unsere Resilienz gegenüber Krisen weiter stärken. Das Ziel des Vorstands ist es, die BayWa 2024 wieder in den Gewinnkorridor zu führen.“
Attraktive Märkte im Fokus
Bis Ende 2026 will das Unternehmen ein Ergebnis zwischen 470 und 520 Mio. € erreichen, welches ursprünglich für das Jahr 2025 angesetzt war. Die BayWa setzt dabei auf die Zukunftsfelder Ernährung und Energie. Pöllinger: „Unsere großen Wachstumsfelder sind der internationale Getreide- und Spezialitätenhandel und die erneuerbaren Energien. Dort investieren wir nachhaltig. Optimierungsbedarf sehe ich in den Geschäftsfeldern Agrar und Bau. Diesen gehen wir entschlossen an.“
Agrar und Energie schwach
Im Segment Technik steigerten gelöste Lieferkettenprobleme und eine hohe Investitionsbereitschaft der Landwirte den Absatz. Damit wurde das Rekordergebnis des Vorjahres bei Umsatz und EBIT nochmals übertroffen. Sowohl Umsatz als auch EBIT blieben im Segment Regenerative Energie hinter dem Ausnahmejahr 2022 zurück. Die Ergebnissteigerung im Energiehandel konnte die schwache Nachfrage und den Preisverfall im Solarmodulgeschäft nicht ausgleichen. Das Segment Agrar litt unter signifikanten Preisrückgängen vor allem im Düngergeschäft. Extreme Wetterlagen im Laufe der gesamten Anbausaison belasteten zudem die erfassten Mengen und Qualitäten im inländischen Getreidehandel.