Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW hat sich den neuesten Bericht der Internationale Zuckerorganisation (ISO) genauer angeschaut.

In ihrem jüngsten Quartalsbericht prognostiziert die Internationale Zuckerorganisation (ISO) einen drastischen Rückgang des globalen Angebotsdefizits. Während im Vorquartal noch ein Defizit von 2,11 Mio. t geschätzt wurde, geht die ISO nun von nur noch 0,33 Mio. t aus. Demnach steigt die globale Produktion für 2023/24 von rund 175 Mio. t auf fast 180 Mio. t. Der weltweite Zuckerverbrauch soll allerdings ebenfalls deutlich zulegen auf dann 180,2 Mio. t.Doch wie kommt es zu dieser überraschenden Veränderung?

Ein entscheidender Faktor für die Verringerung des globalen Defizits ist der bemerkenswerte Anstieg der brasilianischen Zuckerproduktion. Die Zuckersaison 2023 verlief nahezu perfekt, von reichlichem Regen zu Beginn des Jahres bis zu trockenem Wetter, das eine effiziente Ernte ermöglichte. Brasilien dominiert nun fast die Hälfte des globalen Exportmarktes.

Zuckerpreise steigen trotzdem auf 12-Jahreshoch

Trotz des brasilianischen Exporterfolgs erreichten die Rohzuckerpreise vergangene Woche den höchsten Stand seit 12 Jahren. Während Brasilien glänzt, kämpfen andere Regionen mit Herausforderungen. Insbesondere in Asien herrscht überdurchschnittlich trockenes Wetter, das die Zuckerproduktion stark einschränkt. Offensichtliche Versorgungsdefizite bestehen für wichtige Länder wie China und andere regionale Märkte.

Bioethanol-Sektor unter Druck

Während sich die Zuckerbranche über Rekordpreise freut gerät die Bioethanol unter Druck. Die Wirtschaftlichkeit ist nicht gegeben, sodass weltweit Produktion und Verbrauch zurückgehen.