Populationssorten weisen einen breiten Genpool auf. Die einzelnen Pflanzen ähneln sich wie Geschwister, besitzen aber nicht das identische Erbgut. Damit ist der Populationsmais vielfältig, nachbaufähig und passt sich an den Standort an. Für den Ökolandbau habe er deshalb laut LfL noch viel unausgeschöpftes Potenzial.
Drei offen abblühende Maissorten der LfL stehen der Praxis bereits zur Verfügung: Weihenstephaner 1, 2 und 3. Ab Januar 2022 sollen dann zwei weitere Maispopulationen gemäß den neuen Vorgaben für die Zulassung von ökologisch heterogenem Material zur Verfügung stehen.
Selektion der schönsten Kolben
Die Selektion der besten und schönsten Kolben beginnt mit der Ernte im Herbst. Dr. Barbara Eder, Maisexpertin der LfL, geht dazu in die Parzellen und sieht sich von jeweils ca. 2.000 Pflanzen jede einzeln an. Die wichtigsten Selektionskriterien sind eine von oben bis unten gesunde Pflanze (kein Pilzbefall, kein Schädlingsbefall wie Maiszünsler), ein hoher Kolbenansatz und ein bis maximal zwei große und voll gefüllte Kolben. Für jeden Kolben wird das Gewicht und der sogenannte Trockensubstanz-Gehalt bestimmt. Denn nur die besten dürfen weiter und werden im Folgejahr auf Ertrag geprüft. Auf diese Weise kann der Selektionserfolg stetig kontrolliert werden.
Sorten für den Ökolandbau
Auch in Ruhstorf an der Rott wurden in 18 Isolierparzellen offen abblühende Maispopulationen für den ökologischen Anbau selektiert. Ziel ist die Entwicklung von heterogenem Sortenmaterial, das von Anfang an die Bedingungen des ökologischen Landbaus unter Low Input Bedingungen angepasst wird. Populationen deshalb, weil sie eine höhere Heterogenität im Bestand aufweisen und diese Heterogenität vor allem für die Bedingungen des ökologischen Landbaus und hinsichtlich der Herausforderungen des Klimawandels von Vorteil sind.
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